1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Burgenlandkreis
  6. >
  7. Sonnenobservatorium Goseck: Sonnenobservatorium Goseck: Start mit neuem Betreiber

Sonnenobservatorium Goseck Sonnenobservatorium Goseck: Start mit neuem Betreiber

Von Holger Zimmer 07.04.2017, 11:11
Das Sonnenobservatorium in Goseck zählt zur Tourismusroute Himmelwege.
Das Sonnenobservatorium in Goseck zählt zur Tourismusroute Himmelwege. Andreas Stedtler

Goseck - Das Informationszentrum im Gosecker Schloss hat ab Sonnabend, 1. April, wieder geöffnet. Das Zentrum ist ein wichtiger Anlaufpunkt für Besucher des bekannten Sonnenobservatoriums am Ortsrand. Beim Betrieb greift nun eine Lösung, an der seit dem Herbst unter Federführung von Landrat Götz Ulrich (CDU) gearbeitet worden war.

Die Einrichtung läuft fortan im Auftrag des Burgenlandkreises unter Regie der Betriebs GmbH Arche Nebra/Naturpark Saale-Unstrut-Triasland. Das ist jene kreiseigene Gesellschaft, die auch das Besucherzentrum am Fundort der „Himmelsscheibe von Nebra“ in Wangen bewirtschaftet. Schon im Vorjahr waren dort für das Engagement in Goseck zwei Arbeitskräfte über den zweiten Arbeitsmarkt eingestellt worden.

Sonnenobservatorium Goseck: Ankündigung, den Betrieb des Informationszentrums aufzugeben, schlug wie eine Bombe ein

Wie eine Bombe eingeschlagen hatte im Spätsommer die Ankündigung des Gosecker Vereins Sonnenobservatorium, den Betrieb des Informationszentrums aufzugeben. Dessen Vorsitzende Uta Oelke hatte bereits im Jahr zuvor die Schließung des Informationszentrums im Herbst und Winter durchgesetzt, weil die hohen Betriebskosten von 3.600 Euro im Jahr den Aufwand nicht rechtfertigten.

Sie hatte darauf verwiesen, dass in der kalten Jahreszeit nur ein halbes Dutzend und mitunter sogar noch weniger Besucher kommen würden. Zudem sei es so gewesen, dass an Sonntagen auch Vereinsmitglieder die Öffnungszeiten hätten absichern müssen. Da dem Verein aber nur noch elf Leute angehören, ist das faktisch unmöglich geworden.

Sonnenobservatorium Goseck: Interessenten für die Heimatstube gesucht

Die Verantwortung vor Ort übernimmt nun Robert Weinkauf vom Schlossverein. Er ist Koordinator zwischen der Betriebsgesellschaft und den Arbeitskräften. Und diese würden ja neben den Tickets fürs Informationszentrum auch die für die Schlosskirche verkaufen. Das wurde bereits im Vorjahr so gehandhabt.

Gut sei für Besucher auch, dass beides bis 17 Uhr geöffnet habe und man den Tag anschließend in der örtlichen Schenke ausklingen lassen könne. Und vielleicht gelingt es laut Weinkauf ja sogar, für Interessenten die Heimatstube zu öffnen, die mit Mobiliar und Haushaltsgegenständen der Zeit zwischen den Weltkriegen ausgestattet ist und die der Gosecker Heimatverein betreibt.

Sonnenobservatorium Goseck: Vier Ausstellungsräumen im Infozentrum im Schloss

Nach der Winterpause haben Touristen nun also die Gelegenheit, nicht nur die ganzjährig zugängliche Rekonstruktion des rund 6.800 Jahre alten Sonnenobservatoriums zu besichtigen. Sie können sich in den vier Ausstellungsräumen im Infozentrum im Schloss auch über die wissenschaftlichen Ergebnisse der Ausgrabungen der jungsteinzeitlichen Kreisgrabenanlage informieren. Laut Betreibergesellschaft werden dabei die Forschungsresultate allgemein verständlich vermittelt und es gebe auch eine teilweise kindgerechte Präsentation.

Wie Uta Oelke sagte, werde sich der Verein Sonnenobservatorium aber weiterhin um die Führungen in der Kreisgrabenanlage kümmern (siehe auch „Öffnungszeiten...“). Sie werden von April bis Oktober an Sonn- und Feiertagen angeboten. Neben Frau Oelke gebe es weitere Vereinsangehörige, die dabei aktiv sind. „Darüber hinaus organisieren wir die seit Dezember 2004 durchgeführten Feiern zur Winter- und zur Sommersonnenwende weiter.“

Der Gosecker Bürgermeister Hilmar Panse zeigte sich mit der jetzt zustande gekommenen Lösung zufrieden. Alles stehe auf sicheren Füßen und nicht nur die Wochenenden seien abgesichert, sondern auch im Krankheitsfall werde es einen Ersatz geben. (mz)

Informationen zum Sonnenobservatorium Goseck

Das Informationszentrum im Schloss hat wie die Schlosskirche täglich von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 2 Euro für Erwachsene und ermäßigt einen Euro, der für die Schlosskirche 3 und ermäßigt 2 Euro.

Führungen werden von April bis Oktober an Sonn- und Feiertagen 14.30 Uhr und 15.15 Uhr vom Verein Sonnenobservatorium angeboten. Treffpunkt ist an der Anlage. Die Führung kostet pro Person 2 Euro. In Kombination mit der Führung im Observatorium kostet der Eintritt ins Informationszentrum nur einen Euro. Führungen zu anderen Zeiten kann man telefonisch anmelden: 03443/200561 oder 0176/40123415.