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Simson- und Ifa-Treffen in Bucha Simson- und Ifa-Treffen in Bucha: Star trifft Spatz und Schwalbe

Von Gisela Jäger 06.06.2017, 14:11
Zahlreiche Zweiräder gibt es in Bucha zu bestaunen.
Zahlreiche Zweiräder gibt es in Bucha zu bestaunen. Jäger

Bucha - Der Zuspruch für das nunmehr dritte Simson- und Ifa-Treffen in Bucha dürfte die Besucherzahl vom Vorjahr noch übertreffen, mauserte sich das Stelldichein zu einer guten Adresse der Liebhaber jener Kleinkrafträder. Das freute die Mitglieder des Vereins „Eventgeneration“ und dessen Vorsitzenden André Köhler. Obwohl am Nachmittag ein Gewitter aufzog, passte am Tag über alles. Auf der Wiese vor dem Pfingstplangelände lag ab den Vormittagsstunden der unverwechselbare Geruch der mehr oder weniger tuckernden und knatternden Zweitaktmotoren in der Luft, die eine kleine Runde drehten.

Bastler erhöhen Leistung

Richtig bis zur Leistungsgrenze der Motoren wurde am Testwagen von Thomas Plessner aufgedreht, der nicht nur die Pferdestärken verschiedener Typen der Marke Simson einem computergestützten Leistungstest unterzog, sondern auch für die fachlich kompetente und auch durchaus gewitzte Moderation sorgte.

Haben normale Simson der S-Klassen etwa 3,7 PS, so holen manche Bastler mitunter das Doppelte bis Dreifache an Leistung heraus. Da beeindruckte schon ziemlich die Simson S 51 von Daniel Reichardt aus Allerstedt, die mit Scheibenbremsen an beiden Rädern schon mal ins Auge fiel. Der Hobbybastler, der zudem erstmals einen Stand mit Ersatzteilen für die verschiedenen Mopeds betrieb, hatte das Fahrzeug auf 18 PS Leistung aufgemotzt und das mit gut Tempo unterwegs sein kann - alles mit straßentauglicher Zulassung. Reichardt, der gern „verrückte Sachen“ zusammenschraubt, wie er erzählte, zeigte sich wie auch ein Händler aus Thüringen zufrieden über den Zuspruch an seinem Stand.

Doch nicht nur die DDR-Mopeds vom Hersteller aus Suhl konnten bestaunt werden. Auch Motorräder unterschiedlichen Alters und Typs sowie Trabi und Co. standen in Reih und Glied, zeigten ihre bis heute geschätzte Zuverlässigkeit, als etwa 200 Biker zu einer Rundfahrt mit Absicherung durch Verbandsgemeindewehrleiter Thomas Schönfuß durch die Orte zwischen Unstrut und Finne brausten. Die Beliebtheit von SR, Star, Spatz, Schwalbe, Habicht bis hin zu den Modellen S 50 und S 51 liegt wohl daran, dass die Technik gut von Bastlern beherrschbar ist, fernab jeglicher elektronischer Spielerei reparabel und Ersatzteile auch ohne Werkstattbesuch nachrüstbar sind.

Erstmals „Schneckenrennen“

Den Pfingstsonnabend nutzten viele Gleichgesinnte aus dem Burgenland- und Saalekreis sowie benachbarten Kreisen Thüringens, sich mit anderen zu fachsimpeln. Einmal mehr dabei waren die Mitglieder der 2-Takt-Freunde Schafstädt (Saalekreis) mit ihren Sammlungen von Zwei- und Vierrädern. Kein Wunder, dass der 22-jährige Christoph David gleich zwei Pokale in den Wettbewerben Show und Shining sowie Originalität abräumte: mit seiner schmucken schwarzlackierten Schwalbe und für seine MZ RT 125 (Baujahr 1962).

Aber auch weitere Gäste des Treffens konnten sich als Gewinner fühlen. Preise waren so für den erstmalig aufgelegten Spaßwettbewerb „Schneckenrennen“ und wieder für die „Ratte“, das hässlichste Fahrzeug, ausgelobt worden. Während des „Schneckenrennens“ galt es, so langsam wie möglich mit einer Simson einen Parcours abzufahren. Höhepunkt war die Verlosung nach Eintrittskartennummern. Als Hauptpreis gab es eine Simson SR (Sportroller) 50, die Steffen Laue aus Roßleben gewann. André Köhler und seine Vereinsfreunde dankten allen, die mitgewirkt und für das Rahmenprogramm sowie die Bewirtung gesorgt hatten.

Auch der Teilemarkt stößt auf gute Resonanz.
Auch der Teilemarkt stößt auf gute Resonanz.
Jäger