Windeln statt grünem Salat?: Pläne für HO-Kaufhaus: Hohenmölsener wollen lieber Drogerie statt Edeka

Windeln statt grünem Salat? Pläne für HO-Kaufhaus: Hohenmölsener wollen lieber Drogerie statt Edeka

Von Petra Wozny 20.09.2017, 07:00

Blumen, Obst und Textilien werden im ehemaligen Kaufhaus verkauft. Jetzt soll das Gebäude abgerissen werden. Marco Junghans

Hohenmölsen - In Hohenmölsen soll auf dem Gelände des ehemaligen Kaufhauses 2019 ein Edeka-Markt seine Türen öffnen. Dieses Vorhaben wird in den sozialen Netzwerken intensiv diskutiert. Deutlich wird, dass sich viele statt eines Supermarktes eine Drogerie wünschen. Die Stadt hatte mit dem Sterben der Schlecker-Kette im Jahr 2012 die einzige Drogerie verloren.

In Hohenmölsen herrscht Skepsis gegenüber Edeka

So meldete sich beispielsweise der User Juliane Wolf: „Bringt mal lieber wieder eine Drogerie. Jedes Mal gurkt man nach Weißenfels oder Zeitz.“ Heike Tänzer findet: „Für Lebensmittel gibt es genug Läden.“ Das findet auch Daniel Brunn, der meint: „Rossmann wäre viel sinnvoller.“ Maximilian Jung favorisiert die dm-Kette. „Das wärs.“

Projektentwickler und Investor Hermann Schröder aus Zeitz sieht für einen Drogeriemarkt keine Fläche. „Das Gelände, wo der Edeka-Markt hinkommen soll, ist für einen Drogeriemarkt viel zu groß.“ Der 30-Jährige habe sich für Edeka entschieden, weil „die Zusammenarbeit gut klappt und es sich um eine schlagkräftige Kette handelt, die etwas auf die Beine stellt.“

Drogeriekette dm plant kein Geschäft in Hohenmölsen

Auf MZ-Anfrage bei dm war aus der dortigen Pressestelle zu hören, dass es im Einzugsgebiet von Hohenmölsen bereits zwei dm-Märkte in Weißenfels und Zeitz ansässig sind. Deshalb sei ein weiterer Standort in Hohenmölsen derzeit nicht geplant.

Nicht wenige Einwohner Hohenmölsens und Nutzer von Facebook bekunden ihre Sorge gegenüber dem Bestand des wenige hundert Meter entfernten Supermarktes NP. „Der Fortbestand des Discounters ist aktuell nicht in Frage gestellt. Der Investor hat mir versprochen, dass die Immobilie auch künftig nicht leer fällt. Es gibt Zukunftspläne, über die wir zum gegebenen Zeitpunkt informieren werden“, betont Bürgermeister Andy Haugk (parteilos).

Zeitz macht es vor: Edeka und Drogeriekette existieren nebeneinander

Wie Edeka und eine Drogeriekette gleichzeitig gehen, demonstriert gerade die Stadt Zeitz. Hier baut Investor Hermann Schröder den Lebensmittelmarkt, Rossmann hingegen im vergrößerten ehemaligen Schlecker-Markt eine Filiale. „Auch in Hohenmölsen gab es vor Jahren Bemühungen, das Kirschberg-Center umzubauen. Das war die Forderung von Rossmann, um dort einzuziehen. Leider ist das nicht umgesetzt worden, denn der Eigentümer hat zwischenzeitlich auch gewechselt“, berichtet Haugk.

Mit Edeka habe es mehrfach intensive Gespräche gegeben, um den Bedarf zu ermitteln. Hier habe die Kommune besonders Wert darauf gelegt, dass Frische und Qualität als auch einem erweiterten Drogeriebereich Aufmerksamkeit geschenkt wird. (mz)