Neuer Supermarkt geplant Neuer Supermarkt in Hohenmölsen geplant: Ehemliges HO-Kaufhaus wird abgerissen

Hohenmölsen - Nun ist es beschlossene Sache. Das ehemalige Kaufhaus in Hohenmölsen ist ein Objekt für die Abrissbirne. Für die Aufstellung des Baggers gaben die Stadträte der Kleinstadt am Donnerstagabend grünes Licht. Anstelle des ehemaligen Baus aus DDR-Zeiten, in dem sich einmal ein HO-Landwarenhaus und bis vor wenigen Jahren unter anderem noch eine Schlecker-Drogerie befanden, soll ein Supermarkt neu gebaut werden.
Hermann Schröder aus Zeitz ist der Projektentwickler und Investor. In Zeitz führt er ein Küchenstudio und ist dort in der Schützenstraße für die Errichtung eines Edeka-Marktes verantwortlich. „Hohenmölsen wird mein zweiter Edeka-Markt“, verkündete der 30-Jährige stolz. Mike Wille, Chef für Standortentwicklung von Sachsen-Anhalt vom Edeka-Verbund Minden, wohnte dem Stadtrat bei.
Neue Halle soll gegenüber dem Friedhof stehen
Die neue Halle soll gegenüber dem Friedhof stehen. Die Verkaufsfläche wird etwa 2.200 Quadratmeter betragen. Davor, wo sich heute der marode Betonklotz befindet, werden Parkplätze errichtet. Da keine zusätzlichen Flächen beansprucht werden, hofft Schröder auf ein beschleunigtes Verfahren beim Aufstellen des Bebauungsplanes. Würde sich das auf zirka sechs Monate beschränken, könnte mit dem Abriss im März begonnen werden.
Mit einer Eröffnung des Supermarktes rechnet Schröder Anfang 2019 und fügte hinzu, dass sich der neue Markt nicht nur durch hohe Qualität und Frische der Waren auszeichnen wird, sondern dass auch Arbeitsplätze in der Region geschaffen werden und die Gewerbesteuer in der Kommune bleibt.
Einkaufssituation in Hohenmölsen so schlecht nicht
Auf den ersten Blick ist die Einkaufssituation in Hohenmölsen so schlecht nicht. Immerhin gibt es in der Innenstadt vier Discounter. Die sind recht gleichmäßig über das Territorium der Kommune verteilt. Bürger aus Nord profitieren mit Rewe und Aldi von zwei Discountern. Leute aus der Innenstadt steuern auf dem Marktgelände NP an und in Süd gilt der Netto als Versorger. Die einst vorhandene Lidl-Kaufhalle vis-a-vis der Feuerwehr war abgebrannt. Der Inhaber zeigte wenig Interesse, sie wieder zu neuem Leben zu erwecken.
Einwohner aus den Ortsteilen ist das eher egal. Sie sitzen im Bus und fahren gleich durch in Richtung Kaufland in Weißenfels. oder zu Globus nach Theißen. Doch auch bei einem gefühlt guten Angebot an Handelseinrichtungen offenbart sich, dass die Kunden häufig nicht zufrieden sind, weil an einigen Discountern der Zahn der Zeit nagt und mitunter ganze Sortimente fehlen oder die Sauberkeit zu wünschen übrig lässt. Dies wurde besonders schmerzlich nach der Schließung der Schlecker-Drogerie empfunden, die sich im Kaufhaus befand.
„Ich vermisse wirklich ein gutes Drogerieangebot für mich und mein Baby“, schildert die 35-jährige Sandra Ruppert. „Ich finde für eine Kleinstadt wie Hohenmölsen gibt es ausreichend Discounter. Ich vermisse nichts“, gibt der 58-jährige Ralf Müller zu. Rainer Kalkofen fährt zum Baumarkt, wenn er etwas benötigt.
Seine Frau ist eher wegen der Lebensmittel unterwegs. Der 65-Jährige lacht. „Die wird sich sicher freuen.“ Christine Schlegel wird beim Thema Abriss des Kaufhauses etwas wehmütig. „Da gab es neben dem Kaufhaus auch ein Restaurant und ich war dort tanzen. Das war einfach schön.“ (mz)