Median-Kinderklinik Bad Kösen Median-Kinderklinik Bad Kösen: Gutes Essen richtige Haltung

Bad Kösen - Da machten die Siebtklässler des Naumburger Domgymnasiums ganz schön große Augen. Ein einziger Marsriegel enthält bereits deutlich mehr zugesetzten Zucker, als die Weltgesundheitsorganisation zur täglichen Einnahme empfiehlt. Natürlich aber glaubten sie den Worten von Carolin Hallmann. Schließlich arbeitet diese als Diätassistentin in der Bad Kösener Median-Kinderklinik „Am Nicolausholz“.
Dorthin hatten die Klinik sowie das dazugehörige Jugendhaus am Montag knapp 200 Schüler aus dem Domgymnasium sowie der Naumburger Alexander-von-Humboldt-Sekundarschule zu einem Jugendgesundheitstag eingeladen - eine Premiere. „Wir wollen uns den Schulen als Gesundheitseinrichtung präsentieren und wichtige Kontakte knüpfen“, erklärte Jugendhaus-Leiterin Susanne Schill.
Dafür gibt es zwei gute Gründe. Zum einen ist das Jugendhaus auf die gute Zusammenarbeit mit den Schulen angewiesen. Schließlich betreut die Einrichtung Kinder und Jugendliche mit Diabetes mellitus Typ 1 und häufig auftretenden Begleiterkrankungen über längere Lebensabschnitte - manchmal sogar bis hin zur wirtschaftlichen Selbstständigkeit. Und während dieser Monate und Jahre besuchen die Betroffenen Schulen der Region.
Zum anderen erhofft sich Susanne Schill, dass von den Siebtklässlern, die am Montag zu Gast waren, der eine oder andere später für ein Praktikum zurückkehrt und für eine Ausbildung in der Gesundheitsbranche gewonnen werden kann. „Auch wir sind immer für junge Mitarbeiter offen, auch wenn uns der Fachkräftemangel durch die gute Zusammenarbeit mit dem Europäischen Bildungswerk in Naumburg nicht so hart trifft“, so Schill.
15 angehende Erzieherinnen des Bildungswerkes trugen am Montag auch zu einem gelungenen Aktionstag bei, indem sie an den verschiedenen Stationen halfen. Neben dem erwähnten Crash-Kurs in gesunder Ernährung stand unter anderem „Erste Hilfe“ im Fokus, aber auch über „psychische Gesundheit“ wurde geredet. Unter anderem lernten die Siebtklässler, woran man erkennen kann, dass ein Mitschüler womöglich unter einer psychischen Erkrankung leidet.
Ein klein wenig leiden mussten auch diejenigen Schüler, die sich trotz Memorytape krumm hinsetzten. Der Verband war ihnen zuvor auf die Wirbelsäule geklebt worden und schmerzte nur dann nicht, wenn man eine aufrechte und rückenschonende Haltung beibehielt. Durch welche Übungen man seine komplette Muskulatur trainieren kann, lernten die Domgymnasiasten und Humboldtschüler zudem bei der Gymnastik in der Sporthalle. „Die Schüler erhalten in den Workshops Infos zum eigenen Gesundheitszustand und zu einer alltagstauglichen gesunden Lebensweise“, erklärte Schill.
Im zweiten Teil des Jugendgesundheitstages werden am 26. November rund 60 Schüler der Naumburger Albert-Schweitzer-Sekundarschule und etwa 50 Siebtklässler der Freien Schule im Burgenland „Jan Hus“ am Nicolausholz zu Gast sein. Auch sie werden dann dank der Unterstützung durch den Burgenlandkreis und dessen Personenverkehrsgesellschaft kostenlos mit Bussen transportiert.
Nach dem Auftakterfolg, so Susanne Schill, „überlegen wir, ob die Veranstaltung zur Tradition wird“. Neben Diabetes mellitus Typ 1 und 2 werden am Nicolausholz auch Kinder mit Adipositas sowie Erkrankungen des Bewegungsapparates und Atemwegsbeschwerden behandelt.

