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Markt in Naumburg Markt in Naumburg: Honig und mehr

Von Franziska Fiedler 02.08.2017, 08:27
Karsten Brehme an seinem Stand auf dem Naumburger Grünmarkt.
Karsten Brehme an seinem Stand auf dem Naumburger Grünmarkt. Franziska Fiedler

Naumburg - „Die erste Zeit war nicht einfach“, erzählt Karsten Brehme, „anfangs haben mich die Leute gar nicht wahrgenommen“. Nach fünf oder sechs Jahren gab es immer noch Passanten, die der Auffassung waren, Brehmes Stand auf dem Naumburger Grünmarkt nie zuvor gesehen zu haben. Das hat sich mittlerweile geändert. Durch Mundpropaganda hat sich herumgesprochen, dass der Landwirt aus Großjena regelmäßig zu den Markttagen kommt, um seine Produkte anzubieten.

Damit gehört er zu einem festen Kern von etwa sieben Kleinbauern, die montags, mittwochs und sonnabends aus den umliegenden Dörfern nach Naumburg kommen, um etwa Obst und Gemüse, Eier und Blumen feilzubieten. Auch heute hat Brehme seinen kleinen Klapptisch wieder unter dem orangefarbenen Sonnenschirm aufgestellt. Tomaten, Auberginen, grüne Bohnen, Blütenpollen und Honig können Kunden erstehen. Das Angebot wechselt saisonbedingt.

Karsten Brehme ist gelernter Landwirt. Nach dem Schulabschluss hat er zwischen 1978 und 1980 eine entsprechende Ausbildung in Schulpforte absolviert. Anschließend arbeitete er in der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft Pödelist. Nach dem Zusammenbruch der DDR ging daraus der Betrieb Landwirtschaft Großjena hervor, bei dem er bis 1999 angestellt war. Kurz vor der Jahrtausendwende entschied Brehme, sich beruflich umzuorientieren und als Baggerfahrer auf dem Bau zu arbeiten. Aus gesundheitlichen Gründen musste er die Stelle 2006 jedoch aufgeben.

Daraufhin beschloss Brehme, sich selbstständig zu machen. Der landwirtschaftliche Betrieb, den er seit der Wende im Nebenerwerb führt, wurde für seine Familie zur Haupteinnahmequelle. Marmelade und Gelee, Blumen, Obst und Gemüse der Saison wie beispielsweise Kirschen, Erdbeeren, Heidelbeeren, Johannisbeeren, Spargel, Kartoffeln, Zwiebeln oder eben aktuell grüne Bohnen werden im Familienbetrieb erzeugt. Hinzu kommen ein paar Rinder für den Eigenbedarf.

Weiteres wichtiges Standbein ist die Imkerei. Dazu muss man wissen, dass Karsten Brehme in einem Bienenhaushalt groß geworden ist. Schon der Vater habe in Bienen gemacht, erzählt er. Das gute an Honig ist, dass dieser das ganze Jahr verkauft werden kann. „Aber besonders in der kalten Jahreszeit, wenn es im Hals anfängt zu kratzen, geht er immer sehr gut“, so der Landwirt.

Alle Produkte, die auf dem alten Hof wachsen oder hergestellt werden, verkauft Brehme auf dem Grünmarkt in Naumburg oder auf Märkten in Merseburg und Freyburg. Kein einfaches Geschäft. Zumal er den Hof allein betreibt. Manchmal setzt er stundenweise Hilfskräfte ein, aber die kann er sich auch nur während der Saison leisten. Außerdem wird er von seinen beiden erwachsenen Kindern unterstützt. Seine Hoffnung ist, dass Sohn oder Tochter den landwirtschaftlichen Betrieb eines Tages übernehmen. Aber das müssten sie selber entschei