Kegeln Kegeln: Titelverteidiger Granschütz verliert auch das zweite Bundesligaspiel

Granschütz - Die ersten Fans waren schon vor dem Schlusspaar gegangen. Sie hatten zwar eine relativ gute Vorstellung von Lothar Fuchs (945 Kegel) und Lutz Kanold (914) verpasst, aber die Messen bei der Saisonheimpremiere des amtierenden Deutschen Meistres Grün-Weiß Granschütz gegen die SG Blau-Weiß Deutzen waren längst gelesen. Selbst wenn es bei Fuchs und Kanold nach einer Neun klingelte, fielen die Anfeuerungsrufe sehr verhalten aus.
Die Zuschauer hatten längst begriffen, dass die Granschützer auch im zweiten Spiel die Bahn als Verlierer verlassen würden. Am Ende unterlagen die Hausherren dem Aufsteiger aus Sachsen mit 5406:5580 Holz, obwohl das Schlusspaar noch Schadensbegrenzung betrieb und die Pleite unter 200 Kegeln hielt.
„So einen schlechten Tag haben wir in der ersten Bundesliga noch nie erwischt“, war der Granschützer Andreas Hammer, der noch in Arnsdorf der beste Mann war, aber auf der eigenen Bahn gegen Deutzen mit nur 867 Kegeln weit unter seinen Möglichkeiten blieb, sowohl über die Teamleistung als auch über seine eigene Vorstellung enttäuscht.
Des einen Leid, des anderen Freud. Die Deutzener, die vor einem Jahr noch in der Verbandsliga Sachsen unterwegs waren, gefiel die Granschützer Bahn bestens. „Uns hat diese Anlage mit unseren scharfen Würfen gelegen. Sie war sehr ergiebig. Wir sind hervorragend zu Recht gekommen“, meinte der Deutzener Toni Pochanke, der mit seinen 980 Holz im Starterpaar schon die Moral der Hausherren brach. Sven Kanold und René Zehmisch verloren allein in diesem Duell 120 Kegel. Eine Hypothek, die sich für die nachfolgenden Granschützer als zu schwere Hypothek erwies. „5580 Holz spielen wir auf unserer Bahn auch nicht jeden Tag. Die Deutzener haben verdient gewonnen. Die Sachsen haben im Starter- und im Mittelpaar überragend gekegelt. Bei uns haben leider nur drei Leute Normalleistung gebracht“, lautete das Fazit von Lutz Kanold, der auch über seine Leistung nicht jubeln konnte, zu diesem gebrauchten Kegelabend. „Ich bin zwar über 900 gekommen, hatte aber erneut Probleme mit meiner Rückenmuskulatur. Deswegen fiel die Freude über meine Volltreffer auch relativ verhalten aus.“
Außer Fuchs (945) und Lutz Kanold (914) konnte nur noch Ralf Erfurth mit 932 Kegeln Bundesliga-Format nachweisen. „Mit 5400 Holz auf unserer Bahn gewinnen wir kein Heimspiel. Vielleicht kommen wir auch mit der Rolle des Gejagten nicht klar, denn jeder Gegner hat den Ansporn, den Deutschen Meister zu schlagen. Wir haben in unserer Mannschaft eigentlich genug Leute, die über 930 Holz spielen können“, so Lutz Kanold. Einer von ihnen saß verletzungsbedingt nur als Fan auf der Tribüne. Ihren Topspieler Oliver Heinold haben die Granschützer sowohl in Arnsdorf als auch gegen Deutzen schmerzlich vermisst. (mz)