Karnevalisten feiern Maskenball Karnevalisten feiern Maskenball: Wie Narren durch Fünfte Jahreszeit kommen wollen

Weißenfels - Normalerweise hätten die Karnevalisten in der Region schon seit Mitte dieses Jahres ihre neuen Programme eingeübt, Stoffe für neue Kostüme eingekauft und würden sich darauf freuen, am 11. November um 11.11 Uhr endlich ihre geliebte fünfte Jahreszeit einzuläuten. Doch in diesem Jahr ist alles anders, seitdem die Corona-Pandemie in vielen Bereichen das Leben einschränkt. Wie gehen die Narren damit um? Die MZ fragte bei drei Vereinen nach.
„Wir haben kein großes und neues Programm geplant, sondern werden, wenn es möglich sein sollte, unseren Karneval mit dem Programm aus der vergangenen Saison, in etwas aufgefrischter Form, feiern“, sagt Sven Schmoranzer vom Karnevalsclub „Möchtegern“ in Taucha. Groß zu planen sei ja derzeit einfach nicht möglich, da sich wegen der Pandemie und mit Blick auf größere Veranstaltungen schließlich von einem Tag auf den anderen alles verändern könne, sagt er.
„Bis jetzt planen wir erst einmal unsere Saisoneröffnung"
Bis Corona kam, feierten die 56 Mitglieder mit den Tauchaer Einwohnern und ihren Gästen am 13. und am 14. Februar. Da gab es zwei Abend- und eine Nachmittagsveranstaltung, immer im Volkshaus. Dieses wird derzeit saniert. Wo, wenn erlaubt, gefeiert werden könnte, darüber werde noch nachgedacht, so Schmoranzer. Die Mitglieder würden sich aber alle freuen, sich wiederzusehen. Bis Corona kam, hätten die Mitglieder nämlich immer schon seit August geprobt und diese Treffen würden fehlen, sagt er.
„Bis jetzt planen wir erst einmal unsere Saisoneröffnung am 11. November um 11.11 Uhr mit der Schlüsselübergabe vor dem Rathaus auf dem Markt in Weißenfels, denn da haben wir genug Platz“, sagt der Präsident des 1. Weißenfelser Karnevalclubs, Peter Halt. Was dann geschehe, ob im Februar im Kulturhaus gefeiert werden kann, stehe in den Sternen. Auf jeden Fall sei mit den Proben für das Programm begonnen worden und es gebe einige neue Elemente. Was den großen Karnevalsumzug im Februar betrifft, müsse abgewartet werden.
„Wir planen eine Außenveranstaltung auf dem Gelände nahe des Dorfkruges“
Ein bisschen Galgenhumor ist auch in der Pandemie erlaubt und deshalb haben die Großgörschener Narren ihrer Saison das Motto „Maskenball“ gegeben. Sie wollen unbedingt feiern. Das geht wegen der Corona-Bestimmungen derzeit und auch auf unabsehbare Weise aber nicht mehr im Dorfkrug. Der Vorsitzende der Narren, Jörg Hexel, freut sich jedoch, folgendes bekannt geben zu können: „Wir planen eine Außenveranstaltung auf dem Gelände nahe des Dorfkruges“, sagt er.
Diese soll am späten Nachmittag des 14. November stattfinden. „Wir wollen es uns nicht nehmen lassen, die Karnevalszeit einzuläuten“, sagt er. Geprobt werde bereits, aber im kleinen Rahmen und unter Einhaltung der Hygienebestimmungen. Es werden Ausschnitte aus alten Programmen und einige kleine neue Aufführungen zu sehen sein und die Kinder des Vereins werden ebenfalls auftreten. Gerade für sie sei dies ja immer ein besonderes Erlebnis, sagt er.
Neue Kostüme werde es aber wahrscheinlich nicht zu sehen geben. Stoffe gemeinsam auszusuchen, diese für Gruppen zuzuschneiden, die Kleidung zu nähen und gemeinsame Anproben seien derzeit einfach nicht zu realisieren. Außerdem sei ja immer von einem auf den anderen Tag unsicher, ob sich der zeitliche und finanzielle Aufwand lohne. Jörg Hexel schaut auch schon auf die im Ort beliebte Weiberfastnacht und hat sogar schon eine Idee, wie sie umgestaltet werden könnte. Beispielsweise mit einem gemeinsamer Umzug mit den Narren aus Röcken, meint er. (mz)