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Kanuslalom in Krakau  Kanuslalom in Krakau : Drei Weltmeister aus Zeitz

Von Carsten Roloff und Tobias Schlegel 17.07.2016, 16:28
Paul Seumel holte eine Medaille bei der Junioren WM in Krakau, die Goldene im C 1-Teamrennen.
Paul Seumel holte eine Medaille bei der Junioren WM in Krakau, die Goldene im C 1-Teamrennen. Markus Flechtner

Krakau/Zeitz - Der Kanuverein Zeitz hat einen Junioren-Weltmeister. Paul Seumel eroberte am Sonnabend in Krakau mit der deutschen Mannschaft gemeinsam mit dem ehemaligen Zeitzer Lennard Tuchscherer, der jetzt für den KC Leipzig startet, und dem Deutschen Juniorenmeister Gregor Kreul aus Schwerte in der C 1-Teamwertung den Titel. Das Trio legte in 105,39 Sekunden eine fehlerfreie Fahrt hin und verwies Russland (108,33 Sekunden) und Frankreich (112,43) auf die Ehrenplätze. „Das war einfach super und ein einmaliges Gefühl. Wir sind als letzte Mannschaft ins Rennen gegangen. Und als wir im Ziel für uns die Nummer Eins sahen, war das einfach nur genial“, ließ Paul Seumel seiner Freude freien Lauf.

Titel als Trostpflaster

Die Verunsicherung nach seinem 21. Platz im Halbfinale des C 1 war beim Zeitzer im Mannschaftsrennen wie weggeblasen. Das deutsche Trio lieferte auf dem schwierigen Parcours der Wildwasseranlage in Krakow eine grandiose Leistung ab. Mit dieser Leistung waren Lennard Tuchscherer, Paul Seumel und Gregor Kreul sogar schneller als die deutsche U-23-Auswahl auf dem gleichen Kurs und Vizeweltmeister Großbritannien. „Das war schon eine ausgezeichnete Leistung von den drei Jungs, ein absoluter Traumlauf. Sie haben sich nie aus der Ruhe bringen lassen“, meinte der Trainer des Zeitzer Kanuvereins Klaus Trummer.

Der Titel mit der Mannschaft war zumindest für Paul Seumel und Lennard Tuchscherer ein kleines Trostpflaster für die entgangenen Podestplätze im C1. Seumel (21.) verpasste das Finale deutlich. Tuchscherer kam als Bester des Halbfinals im Endlauf nur auf den neunten Platz. Den Titel holte in dieser olympischen Bootsklasse mit einer fehlerfreien Fahrt Marko Mirgorodsky (Slowakische Republik) (89,68) vor dem Tschechen Matyas Lhota (92,36) und dem Deutschen Kreul (94,83).

Am Sonntag ging die Jagd nach Edelmetall dann weiter. Zunächst erfüllte sich Lisa Fritsche ihren Traum von einer Einzelmedaille bei den U 23-Weltmeisterschaften. Die für den Böllberger SV Halle startende Zeitzerin führte im K 1-Rennen das Feld mit einer Zeit von 95,7 Sekunden lange an und belegte am Ende den dritten Platz. Silber wäre sogar möglich gewesen, wenn die Kajakfahrerin nicht das 13. Tor berührt hätte. Schneller als Fritsche waren nur die Tschechin Karolina Galuskova und Jessica Fox aus Australien. Die Olympiasiegerin aus Down Under war erneut nicht zu schlagen und kam als einzige Kanutin fehlerfrei über den Kurs. „Das die beiden vorne landen würden, war zu erwarten. Lisa ist vielleicht etwas zu verhalten gestartet, sonst hat sie da immer mehr Power. Und etwas unsicher war sie auch, aber ihr Ziel war eine Medaille und das hat sie geschafft“, meinte Klaus Trummer.

Und dann sollte es für Lisa Fritsche noch besser kommen: Im Teamwettbewerb der U 23-Damen holte sie mit der deutschen Mannschaft Gold. Als erste von 17 Nationen gingen Fritsche und Co. in den Wettbewerb und ihre Bestzeit von 110,59 sollte tatsächlich bis zum Ende Bestand haben. „Die Mannschaft ist gut gefahren und hat gleich mal ordentlich vorgelegt. Das ist immer ein Vorteil, wenn die anderen nachlegen müssen, gerade auf so einer schwierigen Strecke“, meinte Klaus Trummer.

Tuscherer verpasst C 2-Titel knapp

Für Lennard Tuscherer gab es ebenfalls am Sonntag weiteres Edelmetall zu bejubeln. Zusammen mit Fritz Lehrach holte er im C 2 Silber, lediglich drei Zehntel fehlte dem Duo auf die Sieger Kaspar/Mruzek aus Tschechien. Dabei sah es für Tuscherer und Lehrach zwischenzeitlich richtig gut aus, denn die beiden leisteten sich keinen Strafpunkt und lagen nach der zweiten Sektorenmessung zwei Sekunden vor den Tschechen. „Kurz vor dem Ziel haben sie dann durch eine Welle Zeit verloren, das war alles hauchdünn“, berichtete Trummer, der sich dennoch sehr zufrieden über das Ergebnis der beiden äußerte. Das gleiche galt für die Seumel-Brüder Paul und Hannes, die mit einem Rückstand von fünf Sekunden bei zwei Strafsekunden Fünfter worden. „Sie haben ihre Möglichkeiten ausgeschöpft, dieses Ergebnis ist keine Schande“, sagte Trummer, dessen Schützlinge um drei Tausendstel Rang vier verpassten.

Doch die WM sollte noch einen erfolgreichen Abschluss für die Seumels bereithalten, denn wie Tuscherer holten sie im Mannschaftswettbewerb Silber hinter Tschechien. „Das Rennen lief nicht ganz ohne Berührung aber Platz zwei war das Maximum, denn die Tschechen war extrem stark“, so Trummer. Viel Zeit zum feiern blieb den Zeitzern aber nicht, denn bereits am selben Tag erfolge die Heimreise. (mz)

Der ehemalige Zeitzer Lennard Tuscherer durfte in sich in Krakau über Gold im Team und Silber im C 2 freuen.
Der ehemalige Zeitzer Lennard Tuscherer durfte in sich in Krakau über Gold im Team und Silber im C 2 freuen.
Markus Flechtner
Lisa Fritsche holte Gold im Team und Bronze im Einzel.
Lisa Fritsche holte Gold im Team und Bronze im Einzel.
Markus Flechtner