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Jubiläum im November Jubiläum im November: Skatverein Hohenmölsen ist große Familie

Von Tobias Schlegel 29.10.2014, 09:22
Die Vereinsmitglieder Karl-Heinz Jahr, Wolfgang Waldmann, Günter Matschas und Christian Milkowski (von links) bei einer Partie Skat.
Die Vereinsmitglieder Karl-Heinz Jahr, Wolfgang Waldmann, Günter Matschas und Christian Milkowski (von links) bei einer Partie Skat. Michael Thomé Lizenz

Hohenmölsen - Einmal in der Woche, und zwar jeden Freitag, werden im Soziokulturellen Zentrum Lindenhof in Hohenmölsen die Karten auf den Tisch gelegt. Dann treffen sich die insgesamt 18 Mitglieder des 1. Skatvereins Hohenmölsen. „Bei unseren wöchentlichen Turnieren wird jedes Jahr der Vereinsmeister ermittelt“, erklärt Günter Matschas, Vorstandsmitglied des Vereins. Neben den Skattischen befindet sich die Verpflegung, meist zubereitet von Ingrid Pentzek, der einzigen Frau im Verein. „Sie ist so etwas wie die Mutter der Kompanie“, sagt Christian Milkowski, mit 26 Jahren das jüngste Mitglied. Doch Probleme sich gegen die Männerdomäne zu behaupten, hat die 67-Jährige nicht: „Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt“, meint sie mit einem Lächeln.

Höhen und Tiefen

In diesem Jahr feiert der Skatverein nun sein 20-jähriges Jubiläum. „Da empfindet man schon einen gewissen Stolz“, sagt Günter Matschas. Man sei in dieser Zeit, „die sehr schnell vergangen ist“, durch Höhen und Tiefen gegangen. Dazu gehörten Auf- und Abstiege der beiden im Spielbetrieb teilnehmenden Mannschaften, die aktuell in der Oberliga und in der Landesliga aktiv sind. Angefangen hat alles 1994. Damals wollte man im September den Verein gründen, doch das Interesse war zu diesem Zeitpunkt noch zu gering. Zwei Monate später, am 6. November 1994, hat es dann aber doch geklappt.

„Wir waren damals 13 Mitglieder, alle aus Hohenmölsen“, erinnert sich Karl-Heinz Jahr, Gründungs- und Vorstandsmitglied. Heute sieht das etwas anders aus. Neben Hohenmölsen sind auch Skatfreunde aus den umliegenden Gemeinden und aus Weißenfels im Verein. Im Laufe der Zeit nahm der Club an vielen landes- und bundesweiten Meisterschaften teil. Günter Matschas wurde zum Beispiel 1995 Seniorenmeister Sachsen-Anhalts und Ingrid Pentzak errang 2010 bei der deutschen Meisterschaft der Damen den Vizetitel.

Schöne Abwechslung zum Alltag

Doch auch in der Heimat ist der Skatverein sehr aktiv. Bis zu zwölf Jedermann-Turniere werden im Jahr organisiert, die in verschiedenen Lokalitäten der Weißenfelser-Hohenmölsener Region stattfinden. Mit dem Geld, das durch die Startgebühren eingenommen wird, werden unter anderem die Fahrtkosten zu Turnieren der Oberliga- und Landesligamannschaften finanziert. „Wir stellen alles aus eigener Kraft auf. Dafür braucht man eine gewisse Begeisterung, denn nur so konnten wir uns als Verein halten“, erklärt Jahr und der Vorstandsvorsitzende Ulrich Wahren ergänzt: „Wir halten zusammen und sind wie eine große Familie.“

So verbringt man auch außerhalb des Skatens Zeit miteinander. Neben Ausflügen und kleinen Geburtstagsfeiern steht jedes Jahr eine Weihnachtsfeier mit den Angehörigen auf dem Programm. Auch am Festumzug anlässlich des 925-jährigen Bestehens der Stadt Hohenmölsen nahm der Skatverein teil. „Die Vereinsarbeit ist eine schöne Abwechslung zum Alltag und man hat etwas zu tun“, sagt Thomas Pohle, der wie die meisten anderen auch Rentner ist. Der Altersdurchschnitt des Skatvereins liegt bei 61 Jahren. „Es fehlt natürlich auch bei uns an Nachwuchs.

Verschiedene Taktiken

Durch die ganze Technik ist der Skatsport nicht mehr populär“, weiß Ulrich Wahren. Sein Verein ist stets auf der Suche nach neuen Mitgliedern. „Wer Interesse hat, kann ich sich gerne melden“, so Wahren.

Voller Enthusiasmus sind hingegen die derzeitigen Skatfreunde des Vereins. „Ich spiele seit 1952. Damals war ich in der Mittagspause immer der erste, der da war zum skaten“, erinnert sich der 81-jährige Wählitzer Karl-Heinz Jahr freudestrahlend. Auch heute hat dieser Sport durchaus einen Reiz und ist sehr vielfältig. „Es gibt verschiedene Taktiken, man kann offensiver oder zurückhaltender spielen. Aber am Ende gewinnen immer die mit dem meisten Glück“, so Jahr. (mz)