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Integration Integration: Fuß gefasst im Naumburger Klinikum

Von Jana Kainz 03.10.2016, 08:07
Im Beisein von Gabriele Simm (IB) und Torsten Grützmüller überreicht Klinik-Geschäftsführer Lars Frohn den neuen Mitarbeitern Massoud Ibrahimkail, Mangal Ramathulla, Ulvshi Panchal und Nisa Amin (v.l.) die Arbeitsverträge.
Im Beisein von Gabriele Simm (IB) und Torsten Grützmüller überreicht Klinik-Geschäftsführer Lars Frohn den neuen Mitarbeitern Massoud Ibrahimkail, Mangal Ramathulla, Ulvshi Panchal und Nisa Amin (v.l.) die Arbeitsverträge. Biel

Naumburg - „Es passt einfach“, sagt Torsten Grützmüller, Leiter der Servicegesellschaft der Klinik Burgenlandkreis GmbH, und meint die für ein Jahr befristete Einstellung von vier Asylbewerbern. Donnerstagnachmittag erhielten sie ihre Arbeitsverträge. Ulvshi Panchal und Nisa Amin - die zwei Frauen waren aus Indien nach Deutschland gekommen - werden ab 1. Oktober als Küchenhilfen das Team der Klinikküche in Naumburg unterstützen, wenn dieses das Essen für die Mitarbeiter zubereitet. „Dadurch versprechen wir uns eine Entlastung“, so Grützmüller. Im Bereich der Grünpflege und des Winterdienstes am Saale-Unstrut-Klinikum fanden zwei Männer aus Afghanistan, Massoud Ibrahimkail und Mangal Rahmatullah, eine Beschäftigung. Die neuen Mitarbeiter im Alter zwischen 19 und 35 Jahren seien „sehr aufgeschlossen, fleißig, engagiert, wissbegierig, pünktlich und zuverlässig“, weiß Grützmüller. Als solche hatte er die vier Asylbewerber während ihrer dreimonatigen betrieblichen Maßnahmen zur beruflichen Orientierung kennengelernt, die die vier zuvor im Klinikum ab Mai durchliefen.

„Anfang des Jahres war der Internationale Bund mit der Frage auf uns zugekommen, ob wir geflüchtete Menschen beschäftigen könnten“, erzählt der Leiter der Servicegesellschaft von den Anfängen, in denen es schließlich auch Gespräche mit dem Wirtschaftsamt des Burgenlandkreises und der BBB-Bildungs- und Beratungsinstitut GmbH (Außenstelle Zeitz) gab. Grützmüller überlegte parallel dazu mit den Kollegen, in welchen Bereichen man mit Asylbewerbern, auch entsprechend ihrer Sprachkenntnisse, arbeiten könne. Es boten sich die Küche und der Grünpflegebereich an. Dass auf die Maßnahme zur beruflichen Orientierung, während der sich die Asylbewerber gut und schnell in die Teams integriert hätten, wenig später eine Anstellung folgte, sei dann aber ein glücklicher Zufall gewesen. Denn in den Bereichen wurden drei neue Mitarbeiter gesucht. „Wir hatten die Stellen intern ausgeschrieben, aber niemand hat sich beworben“, so Grützmüller, der die Gründe dafür in der begrenzten Stundenzahl und in den befristeten Arbeitsverhältnissen sieht. So packten die vier Frauen und Männer die Gelegenheit beim Schopfe und bewarben sich um die Stellen, worauf sie zu Bewerbungsgesprächen eingeladen wurden - erfolgreich bekanntermaßen.

Dass alle vier und sogar noch ein fünfter Asylbewerber eingestellt wurden, liegt daran, dass das Klinikum kurzerhand noch zwei Stellen schuf. Den Bedarf habe es ohnehin gegeben. Der fünfte im Bunde der neu eingestellten Mitarbeiter ist übrigens Abdoul Tall. Der 23-Jährige aus Guinea Bissau hatte eine Maßnahme zur beruflichen Orientierung in der Küche der Arche Nebra absolviert und prompt eine nahtlos anschließende Beschäftigung als Beikoch für ein Jahr bekommen.