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Innenstadt  Innenstadt : Mit dem Wein um die Welt

Von Constanze Matthes 25.08.2016, 07:49
Zwei Bände: Weinhändler als Autor
Zwei Bände: Weinhändler als Autor Biel

Naumburg - „Die Idee für eine Vinothek nahe des Naumburger Doms hatte meine Frau. Im Internet fand ich schließlich das geeignete Geschäft“, blickt Rainer Albert Huppenbauer zurück. Seit Mai verkauft der 60-jährige Weinhändler aus Branderoda seine guten Tropfen nicht nur auf zwei Portalen im Netz, sondern auch offline. Mit seinem Laden im Steinweg verfolgt er zwei Ziele. Zum einen, Qualitätsweinen hiesiger Winzer eine Plattform zu geben, zum anderen, Einheimischen internationale Weine anzubieten. „Sie stammen aus der ganzen Welt - von Neuseeland bis Nordamerika“, so Huppenbauer.

Gegend mit viel Potenzial

Die Resonanz auf hiesige Weine sei sehr gut, vor allem Österreicher und Schweizer schwärmen, erzählt der gebürtige Hallenser weiter. Er selbst ist ein Freund der hiesigen Rebsäfte, obwohl er mit seiner Meinung, die vor allem die Zukunft der Wein-Region und die Lagenproblematik betrifft, nicht immer nur auf offene Ohren stößt und mit der er in der Vergangenheit auch angeeckt ist. „Wobei dies nicht mein Ziel ist. Die Region muss sich anders aufstellen. Die Weine müssen auch raus“, meint Huppenbauer. Denn die Gegend kann auf große Potenziale verweisen: „Wir haben klimatische Standortvorteile. Es gibt junge Winzer, die sehr gut ausgebildet sind, und die Keller-Technik ist auf einem hohen Niveau.“

14 Schwarz-Weiß-Fotografien

Seine Beziehungen zur Winzerschaft spiegeln sich auch in den 14 Schwarz-Weiß-Fotografien wider, die der Weinhändler gemacht hat und die nun die Wände der Vinothek schmücken.

Sein Wissen und seine Meinung ließ er hingegen in ein Buch einfließen - nach „Saale-Unstrut vina mediterranea“ sein nunmehr zweiter Band, der in Kürze erscheinen wird. Darin stellt er Weine des Jahrgangs 2015 vor und kürt die 100 besten Tropfen. Dafür probierte er zwischen März und Juli rund 300 Weine. Außerdem porträtiert er acht jüngere Winzer, geht in einem Kapitel zudem auf die Lagenproblematik ein. „Neben Fachwissen und Einsatz zeichnen einen guten Winzer Demut vor der Natur und Respekt vor den Kunden aus“, bemerkt Huppenbauer, der viele Jahre einen Gastronomie-Betrieb geführt hatte.

Die Vinothek soll jedoch künftig nicht nur ein Laden sein, sondern Raum für Veranstaltungen bieten. Nach der ersten Vorstellung seines Buches plant der Geschäftsinhaber im Oktober eine Lesung mit Wein und Musik zu Werken des amerikanischen Autors Charles Bukowski. Der Eintritt ist dazu frei.

„Wein-Weib-Bukowski“ am 22. Oktober ab 18.30 Uhr in der Vinothek

Weinhändler Reiner Albert Huppenbauer führt seit Mai die Vinothek im Naumburger Steinweg.
Weinhändler Reiner Albert Huppenbauer führt seit Mai die Vinothek im Naumburger Steinweg.
T. Biel