1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Burgenlandkreis
  6. >
  7. Weißenfels gegen Biederitz : HV Weißenfels gegen Eiche Biederitz : Taube fast allein gegen alle

Weißenfels gegen Biederitz  HV Weißenfels gegen Eiche Biederitz : Taube fast allein gegen alle

Von Carsten Roloff 05.09.2016, 14:30
Hendrik Taube (links) versuchte gegen Biederitz zu retten, was zu retten war.
Hendrik Taube (links) versuchte gegen Biederitz zu retten, was zu retten war. Peter Lisker

Weissenfels - Ziemliche Stille herrschte in der Sporthalle West nach dem Abpfiff des Duells der Aufsteiger. Der Weißenfelser HV hat die Heimpremiere in der Sachsen-Anhalt-Liga in den Sand gesetzt und unterlag Eiche Biederitz verdient mit 21:26 (12:10). Dabei sind die Gastgeber nicht an der Stärke des Gegners, sondern in erster Linie an ihren eigenen Unzulänglichkeiten gescheitert. Sieben Konter wurden vergeigt, vier Siebenmeter verworfen. Hinzu gesellten sich zehn technische Regelfehler, die jedoch nicht den Ausschlag für diesen vermeidbaren Doppelpunktverlust gaben.

Weißenfelser haben sich selber geschlagen

„Wir sind ziemlich nervös und aufgeregt auf das Parkett gegangen. Die Anspannung war groß. Trotzdem sind wir einigermaßen gut in die Partie gekommen, haben uns am Ende aber durch eine katastrophale Chancenverwertung selbst geschlagen“, meinte Hendrik Taube, der als einziger Weißenfelser in dieser Partie das Format für die neue Spielklasse hatte.

Die Gastgeber bissen sich zunächst in die Partie, lagen beim 6:5 in der 20. Minute erstmals vorn, konnten aber nicht ihr gewohntes Tempospiel aufziehen. Tore aus der ersten und zweiten Welle blieben Mangelware. Im Positionsangriff rieben sich die Saalestädter auf. Trotzdem konnte der WHV mit einem Vorsprung von zwei Toren in die Pause gehen, weil die Biederitzer sich in den ersten 30 Minuten fleißig am Fehlerfestival beteiligten.

Zweite Halbzeit komplett verschlafen

„Wir haben Mitte der ersten Halbzeit auch in 6:4-Überzahl vier hundertprozentige Chancen verballert und konnten deswegen von den zu diesem Zeitpunkt im Tief steckenden Biederitzern einfach nicht weggekommen. Leider haben wir dann den Start in die zweite Halbzeit komplett verschlafen“, lautete das Fazit von Trainer Francis Kaminsky.

Mit fünf Toren in Serie zogen die Biederitzer, die auch auf der Torwartposition durch Andreas Wichmann ein klares Übergewicht hatten, auf 15:12 (35.) davon. Alexander Ernst (13/7) konnte von der WHV-Abwehr nicht gestoppt werden. Nach dem Rückstand bekam bei den Hausherren bis auf Taube kein Spieler mehr ein Bein auf die Erde. Der Weißenfelser Rückraumspieler war praktisch Alleinunterhalter im Angriff, erzielte sieben der neun Treffer nach dem Seitenwechsel. Seine Teamkollegen strahlten kaum Gefahr aus, wobei der gut spielende Cornelius Lange wegen einer Fersenverletzung in den zweiten 30 Minuten nicht mehr zum Einsatz kam. Ansonsten gab es in den Reihen des WHV einfach zu viele Totalausfälle. Kreisläufer Yves Grötzner leistete sich vier technische Fehler und blieb ohne Torerfolg. Rechtsaußen Tim Grohmann schaffte einen Treffer bei fünf Versuchen. Linksaußen Patrick Wandelt benötigte für seine vier Tore immerhin zwölf Würfe. „In der Sachsen-Anhalt-Liga muss fast jeder freie Wurf von Außen sitzen, um ein Spiel erfolgreich zu gestalten“, sagte Kaminsky. Dies war bei der Heimpremiere jedoch nicht der Fall. Fakt ist: Es kann nur besser werden, denn viel schlechter können die WHV-Handballer eigentlich nicht spielen. „So schwach wie heute habe ich die Jungs seit Jahren nicht gesehen“, sagte ein Weißenfelser Zuschauer am Ende.

Weißenfelser HV: Manz, Vogt; Taube (12/3), Lange (2), Weniger, Grohmann (1), Schütz, Schrei (2), Wandelt (4), Grötzner, Loth, Westphal (mz)