Hoffen auf junge Familien Hoffen auf junge Familien: Bürgermeisterin von Kretzschau zieht Bilanz und blickt voraus

Kretzschau - Das vergangene Jahr war für Anemone Just (CDU) eher eines der ruhigeren. „Im Gegensatz zu 2015, als wir die vielen Flüchtlinge bei uns in Kretzschau hatten, war 2018 nicht so aufregend“, sagt die Bürgermeisterin. Der größte Aufreger war da schon wegen des Umbaus der Umzug der Kindertagesstätte nach Wetterzeube, auch wenn die Gemeinde Kretzschau damit eher weniger zu tun hatte, weil die Kita in der Verantwortung der Verbandsgemeinde Droyßiger-Zeitzer Forst liegt.
„Das Thema aber hat mich natürlich trotzdem nicht kaltgelassen. Denn, auch wenn ich für eine Ausweich-Variante in unserer Grundschule gewesen bin, konnte ich die Probleme der Eltern mit den längeren Fahrwegen verstehen“, meint Just. Schade fand sie, dass es durch den Umzug erstmal keine Gesangseinlagen der Kinder bei runden Geburtstagen in Kretzschau gegeben hat. „Aber das werden ab sofort die Mädchen und Jungen unseres Hortes übernehmen“, freut sie sich.
Kretzschauer See: Erschließung der Grundstücke beginnt im Frühjahr
Positiv war für die Bürgermeisterin auch der Abschluss des Bebauungsplanes am Kretzschauer See, wo es nach der Eingliederung in den Flächennutzungsplan und dem Verkauf des Areals an die Sparkassen-Immobilien-Gesellschaft nun endlich losgehen kann. „Wir hoffen auf viele neue Familien bei uns. Am besten mit Kindern, was dann ja auch unseren Einrichtungen zugute kommt“, sagt Anemone Just. Sie geht davon aus, dass die Erschließung der zehn bis zwölf Grundstücke im Frühjahr beginnt. Dass für Kretzschau das Bebauungsgebiet Am Messweg in Kirchsteitz wegfiel, sei zu verschmerzen, „denn die Nachfrage dort war nicht so besonders groß.“
Das größte Vorhaben in der Gemeinde Kretzschau ist 2019 sicherlich der grundhafte Ausbau der Landstraße in Kleinosida und Salsitz. Hier wird die Gemeinde zusammen mit dem Land Sachsen-Anhalt und weiteren Bauträgern für eine völlig neue Straße sorgen. Verantwortlich ist man hier für die Nebenanlagen, sprich Gehwege und Beleuchtung. Im Gegensatz zu der geplatzten Maßnahme in Heuckewalde (die MZ berichtete), ist das Vorhaben in Kleinosida/Salsitz aber nicht in Gefahr. „Wir haben bei uns eine wiederkehrende Straßenausbaubeitragssatzung. Das heißt, dass alle Einwohner der genannten Dörfer sich daran beteiligen müssen“, erklärt Just.
Haushalt: Auf Einwohner Kretzschaus kommt höhere Belastung zu
Eine höhere Kostenbelastung kommt auf die Einwohner der gesamten Gemeinde Kretzschau ab 2020 durch höhere Steuern hinzu. Dafür müssen in diesem Jahr die Weichen gestellt werden. „Das wird eine der Hauptaufgaben des neuen Gemeinderates werden. Denn wir hatten diese niedrigen Grund- und Gewerbesteuern weit und breit auf zehn Jahre festgelegt. Aber im Rahmen unserer Haushaltskonsolidierung müssen wir die erhöhen. Das muss 2019 beschlossen werden“, sagt die Bürgermeisterin. Sie hofft, dass sich trotzdem die meisten Räte wieder zur Wahl im Mai stellen werden. „Wichtig ist, dass jedes unserer Mitgliedsdörfer im neuen Gemeinderat vertreten ist“, wünscht sie sich.
Sie selber möchte wieder für den Verbandsgemeinderat kandidieren. Weitere Wünsche, die Anemone Just für das neue Jahr hat, sind ein neuer Pächter für die Kretzschauer Gaststätte Tolle Knolle und mehr Erneuerungs- und Sanierungsmöglichkeiten an den Spielplätzen. „Aber dafür gibt es keine Fördergelder. Deswegen können wir hier, genauso wie bei der Unterstützung unserer Vereine, nur soviel machen, wie eigenes Geld da ist“, sagt die Bürgermeisterin. (mz)