"Hinweis auf fäkale Einträge" "Hinweis auf fäkale Einträge": Vorerst kommt Trinkwasser in Boxen

Katersdobersdorf - Einwohner von Ortsteilen der Gemeinde Wetterzeube erhalten ab diesem Donnerstag sogenanntes Mobiles Trinkwasser. Es wird von der Midewa Wasserversorgungsgesellschaft in Mitteldeutschland zur Verfügung gestellt. Bei Mobilem Trinkwasser, so Nancy Föhse, Pressereferentin des Unternehmens, handelt es sich um Fünf-Liter-Boxen, die bei Störungen im Trinkwassernetz kostenfrei abgegeben werden.
Sie sind laut Föhse an zentralen Punkten in betroffenen Ortschaften erhältlich. Konkret betroffen sind in diesem Falle die Dörfer Haynsburg, Goßra, Breitenbach, Schlottweh und Katersdobersdorf mit knapp 600 Einwohnern.
Keime entdeckt
Bei einer Routinekontrolle des Gesundheitsamtes des Burgenlandkreises war laut Midewa in einer Hausinstallation eine Grenzwertüberschreitung im Bereich der „coliformen Keime und Enterokokken festgestellt“ worden. Coliforme Keime zeigen laut Midewa, dass das Schutzschild des Wassers eine Lücke hat.
„Der Nachweis von Enterokokken ist Hinweis auf fäkale Einträge“, so Föhse. Deshalb sei es wichtig, dass Bürger, die Leitungswasser zum Beispiel zur Zubereitung von Essen oder zum Trinken nutzen, dieses vorher abkochen. Das sogenannte Abkochgebot gilt seit Montag (die MZ berichtete).
Ursache noch unklar
Die Ursache der Verunreinigung ist noch unklar. Laut Midewa können Keime zum Beispiel durch Rohrbrüche, undichte Stellen im Hochbehälter oder durch Baumaßnahmen ins Netz geraten. Die Untersuchungen laufen. Das Netz ist derweil gechlort und gespült worden. Das Gesundheitsamt hat neue Proben entnommen.
Die Ergebnisse der Untersuchungen sollten Freitag, spätestens Samstag vorliegen. Von ihren Aussagen hängt ab, ob das Leitungswasser dann wieder wie üblich getrunken und genutzt werden kann oder ob die Vorsichts- und Havariemaßnahmen weiter Bestand haben.
Suche nach Ursache für die Verunreinigung
Bürger, mit denen die MZ in Breitenbach, Goßra und Katersdobersdorf sprach, hatten unter anderem gesagt, dass sie aufgrund der Situation erhöhte Aufwendungen haben. Schließlich müssten sie Energie einsetzen, um Wasser abzukochen. Dazu komme ein zeitlicher Aufwand. Des Weiteren sagten sie, dass sie genau darüber informiert werden wollen, was die Ursache für die Verunreinigung ist und ob sie möglicherweise über längere Zeit diese Stoffe zu sich genommen haben. Henry Sambale aus Katersdobersdorf zum Beispiel sagte, dass er am Sonntag frisch eingelegte Salzgurken weggeworfen habe, weil das Wasser schäumte.
Die Midewa rät den Betroffenen dringend, Wasser, das zur Zubereitung von Nahrung oder zum Trinken genutzt werden soll, sprudelnd aufzukochen und danach mindestens zehn Minuten abkühlen zu lassen. Obst sollte nur mit abgekochtem Wasser gewaschen werden. Auch sollte nur solches Wasser zum Zähneputzen verwandt werden. (mz)