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Handball  Handball : Weißenfelser HV steigt auf

Von carsten roloff 02.05.2016, 08:05
So eine Kulisse braucht der WHV auch in der nächsten Saison.
So eine Kulisse braucht der WHV auch in der nächsten Saison. Michael Thomé

Weißenfels - Die Aufstiegs-T-Shirts hatten die Weißenfelser Handballer schon eine Minute vor dem Abpfiff übergestreift. Mit dem 46:16 (23:8)-Triumph gegen Fichte Erdeborn setzten die Saalestädter ihrer Saison in der Verbandsliga das Sahnehäubchen auf. Ganz entspannt ging Meistermacher Francis Kaminsky nach dem Ende der Partie auf das Parkett, entkorkte die Sektflasche, machte seine Jungs nass und nahm dann selbst einen kräftigen Schluck aus der Flasche.

Völlig durchnässt griff nach der Meisterehrung Björn Weniger zum Mikrofon. „Es war eine Ehre, Kapitän dieser Mannschaft zu sein und unter diesem Trainerstab spielen zu dürfen. Ich bedanke mich bei Jürgen Rosenheinrich, der 70 Prozent unseres Teams im Nachwuchs ausgebildet hat, und bei diesem geilen Publikum. Vor so einer Kulisse macht es einfach Spaß aufzulaufen. Da reißen wir uns dann richtig den Hintern auf. Ich hoffe, dass auch in der Sachsen-Anhalt-Liga so viele Fans zu unseren Heimspielen kommen“, sagte der Abwehrstratege und überreichte seiner Mutti Annette noch einen kleinen Präsentkorb. „Sie ist unser treuester Fan und bei jedem Auswärtsspiel dabei“, sagte er.

Werbung in eigener Sache

Hinsichtlich der Publikumsresonanz für die kommende Saison haben die Weißenfelser Handballer noch einmal kräftig Werbung in eigener Sache gemacht. Das Aufstiegsfinale entwickelte sich nach dem 3:3 (7. Minute) zu einer einseitigen Angelegenheit, denn die Gastgeber machten aus Fichte Kleinholz und überrannten das Team aus dem Mansfelder Land. Über 10:5 (13.) und 18:6 (22.) zogen die Hausherren, denen schon ein Unentschieden zum Meistertitel in der Verbandsliga Süd gereicht hätte, bis zur Pause auf 15 Treffer davon. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wanderten die Sektflaschen in den Kühlschrank.

„Unser Kontrahent hat früh gemerkt, dass heute bei uns nichts zu holen ist und hat sich dann aufgegeben. Wir haben aber nicht nachgelassen und bis zum Schluss das Gaspedal voll durchgetreten“, lobte Coach Kaminsky seine Truppe, die die Konzentration 60 Minuten lang oben hielt. Mit 27 (!) Treffern nach Tempogegenstößen wurden die Erdeborner demoralisiert.

WHV-Abwehrbollwerk

Aber auch das WHV-Abwehrbollwerk stand. Alle drei eingesetzten Keeper Matthias Manz, Michael Vogt und Philipp Galle vernagelten ihre Kiste. Im Zentrum blockten Robert Schütz, Robert Loth und Martin Schmoeckel etliche Würfe und leiteten gemeinsam mit den Keepern die Tempogegenstöße ein, die zumeist von den Flügelflitzern Patrick Wandelt, Cornelius Lange und Tim Grohmann vollendet wurden. Außerdem boten die Aufstiegshelden ihrem Publikum auch herrliche Positionsangriffe. Per Kempa-Trick erzielte Patrick Wandelt nach Zuspiel von Hendrik Taube in der 29. Minute das 22:8.

Zumindest in dieser Begegnung war ein Klassenunterschied zwischen dem Spitzenreiter und dem Tabellenvierten unübersehbar. Doch ist die Mannschaft auch stark genug, um in der Sachsen-Anhalt-Liga mitzuhalten? „Wir müssen alle 100 Prozent geben, um in der neuen Spielklasse bestehen zu können. Doch damit beschäftigen wir uns erst in ein paar Tagen. Jetzt ist erst einmal Feiern angesagt“, meinte Kaminsky. Die Party stieg am Sonntagabend in der Garage von Bernd Taube, dem Vater vom besten WHV-Schützen Hendrik Taube, der dafür mit einem Ticket für das Bundesliga-Punktspiel zwischen dem SC DHfK Leipzig und Hannover belohnt wurde. „Wer die meisten Tore wirft, muss auch die Location und die Getränke stellen“, erzählte Kapitän Weniger.

Scheck in Höhe von 1.000 Euro

Die Nachwuchsabteilung des WHV durfte sich nicht nur über den Aufstieg der Männer freuen, sondern auch über einen Scheck in Höhe von 1.000 Euro. Den hatte der Chef des Fördervereins, Michael Schwarze, bereits vor dem Anpfiff des Spiels überreicht. So hat Jürgen Rosenheinrich Geld für die Förderung der nächsten Talente. (mz)

Weißenfels: Matthias Manz, Michael Vogt und Philipp Galle im Tor; Franz Beutekamp (5 Tore), Hendrik Taube (5/davon 1 Siebenmeter), Yves Grötzner (3), Cornelius Lange (6), Björn Weniger (1), Martin Schmoeckel (2), Tim Grohmann (8), Robert Schütz, Alexander Schrei (7), Patrick Wandelt (6), Robert Loth (3)