1. FC Weißenfels Fußball-Landesliga Sachsen Anhalt : Allzweckwaffe beim 1. FC Weißenfels - Tobias Bettermann

weissenfels - Beim Fußball zählen Tore. Da stehen in der Regel auch die Angreifer im Rampenlicht. Doch Maik Zimmermann bevorzugt eine gesunde Balance zwischen Offensive und Defensive und weiß deshalb auch die Qualitäten seiner Abwehrrecken zu schätzen.
Einer von ihnen ist Tobias Bettermann, der maßgeblichen Anteil daran hat, dass der 1. FC Weißenfels momentan mit einem Spiel weniger als Spitzenreiter Eintracht Elster auf dem zweiten Platz liegt und gemeinsam mit dem Tabellen-Dritten Thalheim die beste Defensive der Landesliga Süd stellt. Beide Vereine haben erst vier Gegentreffer kassiert.
Bettermann der Leistungsträger von Weißenfels
„Tobias hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Leistungsträger entwickelt, ist nicht umsonst Vize-Kapitän unserer Mannschaft. Er hat einen guten linken Fuß, kann sowohl Links- als auch Innenverteidiger spielen.Der Junge hat einen echten Sprung gemacht“, meinte der Weißenfelser Coach Zimmermann vor dem Spitzenspiel am Samstag, 15 Uhr, im heimischen Stadtstadion gegen den derzeitigen Vierten Romonta Stedten.
Bettermann jagt seit dem sechsten Lebensjahr dem runden Leder hinterher, erlernte unter der Anleitung von Bernd Otto bei Rot-Weiß Weißenfels das Fußball-ABC. Vier Jahre später wechselte er an die Sportschule nach Halle, trug zwei Jahre lang das rot-weiße Dress des Halleschen FC und trainierte unter anderem mit dem Zorbauer Verteidiger Martin Freudenberg und Toni Lindenhahn zusammen, der momentan zu den Leistungsträgern beim Drittligisten gehört.
Die verpasste Profi-Karriere beim HFC
„Das war schon eine schöne Zeit. Wir sind mit der Landesauswahl nach Kaiserau gefahren und haben dort gegen die stärksten Talente aus ganz Deutschland gespielt. Ein besonderes Erlebnis war der Einzug ins Endspiel eines Hallen-Turniers, das wir gegen Bayer Leverkusen nur knapp verloren haben“, erzählte Bettermann, den es aber nach zwei Jahren wieder nach Weißenfels zurückzog.
„Mir wurde alles zu viel. Es gab in Halle nur Fußball und Schule. Mir fehlte die Freizeit. Der Stress wurde mir zu groß. Im Nachhinein habe ich mich geärgert, dass ich nicht länger beim HFC geblieben bin.“
Der 25-jährige Weißenfelser ging zurück zu seinem Heimatverein SV Rot-Weiß und wechselte vor acht Jahren zum Club. Mit 17 Lenzen gab er sein Debüt bei der Männermannschaft.
„Ich wurde gegen Bennstedt eingewechselt. In der Saison konnten wir leider die Landesliga nicht halten und sind abgestiegen. In meinem zweiten Spiel habe ich gleich getroffen, für das 3:3 im Landespokal gegen Farnstädt in der Verlängerung gesorgt. Wir sind dann im Elfmeterschießen eine Runde weitergekommen“, erinnerte sich Bettermann zurück, der damals noch im linken Mittelfeld unterwegs war. „Bis auf Torwart habe ich schon auf allen Positionen gespielt.“
Zimmermann setzt aber in erster Linie auf die Defensivkünste Bettermanns, auch im Spitzenspiel gegen Stedten. „Wir haben noch keinen Fleck auf unserer Weste und einen Lauf, den wir gegen Romonta natürlich liebend gern fortsetzen möchten. Das wird jedoch kein Selbstläufer“, so der Abwehr-Allrounder, der am Spielfeldrand besonders unterstützt wird.
Freundin Julia, die selbst Handball beim Weißenfelser HV spielt, ist bei den meisten Heimbegegnungen als Zuschauerin im Stadtstadion dabei. Auch am Samstag gegen Stedten, denn das Gastspiel des Handball-Bezirksliga-Spitzenreiters WHV bei der dritten Mannschaft des SV Union Halle-Neustadt steigt erst am Sonntag.
(mz)