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Fußball Fußball: "Dreckiger Heimsieg" für die Hohenmölsener

Von Matthias Voss 14.04.2014, 20:17
Hohenmölsens Kapitän Frank Petermann versucht sich kurz vor seinem Tor noch mit einem Freistoß gegen den Naumburger BC.
Hohenmölsens Kapitän Frank Petermann versucht sich kurz vor seinem Tor noch mit einem Freistoß gegen den Naumburger BC. Michael Thomé Lizenz

hohenmölsen/MZ - „Das sind aber viele Leute hier“, meinte Katrin Weise, die am Rande stehende bessere Hälfte von Holger Tittmann, dem Co-Trainer des SV Hohenmölsen. Die 37-Jährige war zum ersten Mal bei einem Spiel in der Kreisoberliga und brauchte ihr Kommen genauso wenig wie die anderen rund 80 Zuschauer nicht zu bereuen. Denn nach Spielschluss gegen den Tabellenzweiten Naumburger BC konnte sie strahlend Tittmann beobachten, wie er sich zusammen mit Spielern und Betreuern über den unerwarteten 2:1-Erfolg der Hohenmölsener freute. Auch Trainer Bernd Reichardt lächelte auffällig mit breitem Grinsen. „Endlich mal wieder ein Heimsieg. Den haben wir uns heute redlich verdient, weil er hart erarbeitet war“, sagte Reichardt und meinte damit die erfolgreiche Abwehrschlacht gegen drückend überlegene Naumburger.

Dank des Sieges des SV Hohenmölsen gegen Naumburg bleibt der TSV Eintracht Lützen Tabellenführer der Fußball-Kreisoberliga. Durch das 2:2 bei Grün-Gelb Osterfeld haben sie die Führung sogar auf einen Punkt Vorsprung vor dem NBC ausgebaut. Steve Richter, der ausnahmsweise mal wieder seinem angestammten Sturmplatz innehatte, glich das späte zweite Führungstor der Osterfelder (84.) nur zwei Minuten später aus. Stephan Herrmann hatte per Elfmeter das 1:1 für Lützen erzielt (54.). Nur einen Punkt hinter dem Führungsduo liegt nach wie vor der SV Blau-Weiß Zorbau II, der sich gegen Blau-Weiß Bad Kösen mit 2:0 durchsetzte. (mv)

Zuletzt gewann der SV Hohenmölsen Ende Februar mit 3:2 gegen den Naumburger SV 05 II auf eigenem Platz. Dass es auch gegen den Landesklasse-Absteiger und Topfavoriten der Liga klappen würde - danach sah es erst gar nicht aus. In einem zunächst langweiligen, weil chancenarmen Spiel hatten die Gäste wesentlich mehr Spielanteile. Ein Tor aber fiel, wie aus dem Nichts, auf der Gegenseite. Kapitän Frank Petermann stand nach einem Abwehrfehler der Kreisstädter goldrichtig und köpfte zum 1:0 für die Hohenmölsener. Die standen danach aber mächtig unter Druck, denn nun hatte der NBC auch Chancen, die aber entweder vergeben oder von Sven Holzapfel auf der Linie gerettet wurden.

Naumburg nutzte weiter seine Chancen nicht

In der zweiten Halbzeit änderte sich an den Anteilen nicht viel. Naumburg drückte weiter auf den Ausgleich und wurde nach 50 Minuten auch belohnt. Allerdings unter Berücksichtigung, dass Philipp Leschek im SVH-Tor im eigenen Fünf-Meter-Raum schon fast regelwidrig zu Boden gedrückt wurde. Schiedsrichter Marko Haller, der ansonsten seine strikte Linie mit zahlreichen gelben Karten durchdrückte, rückversicherte sich bei seinem Assistenten und gab dann das Ausgleichstor. Zum Entsetzen der Zuschauer, die nun eine an Spannung kaum zu überbietende letzte halbe Stunde sahen. Naumburg nutzte weiter seine Chancen nicht, Hohenmölsen versuchte zu kontern, scheiterte aber meistens kläglich. Nur einmal setzte sich Stephan Lindner gegen zwei Gäste-Verteidiger kraftvoll durch, scheiterte beim Schuss aufs Tor erst am Pfosten, setzte aber energisch nach und traf zum umjubelten 2:1-Siegtreffer. Schwieriger war es da für Lindner schon fast, verletzungsfrei unter der erdrückenden Jubeltraube seiner Mitspieler hervorzukommen. Aber auch das gelang ihm.

„Das war kein schönes Spiel, aber wir wollten diesen dreckigen Sieg einfach nur nach Hause bringen“, so Trainer Bernd Reichardt, während er die fairen Glückwünsche der Naumburger entgegen nahm. Zum Thema Klassenerhalt wollte er aber noch nichts sagen.