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Floorball Floorball: Hüpfer ins Achtelfinale

Von Stefan Thomé 21.10.2012, 18:49

Weissenfels/MZ. - Normalerweise nimmt eine Floorballmannschaft ihren Tormann zugunsten eines sechsten Feldspielers nur dann heraus, wenn sie mit einem oder maximal zwei Toren in der Schlussphase zurückliegt und in Überzahl noch ein Unentschieden erzwingen will. Normalerweise. Der amtierende deutsche Meister UHC Sparkasse Weißenfels hatte Sonntagabend im Pokalspiel gegen den Regionalligisten USV TU Dresden in der Stadthalle gerade das 22:1 erzielt, als Trainer Hannu Santanen 35 Sekunden vor dem Ende Schlussmann Eric Vogel auf die Bank holte. "Ich wollte die Gelegenheit nutzen, um diese Situation mal zu testen", erklärte der finnische Coach. Dresden bedankte sich mit einem Treffer zum 2:22-Endstand ins leere Tor und bejubelte diesen wie einen Sieg.

"Uns war klar, dass wir gegen Weißenfels keine Chance haben. Aber es war eine große Ehre, gegen diese Mannschaft spielen zu dürfen. Wir hatten heute zwar viel zu tun, aber unheimlich viel Spaß", befand Kristin Chmelik. Sie betreut das Dresdener Universitätsteam seit rund fünf Jahren. Zuletzt holten die Gäste die Regional-Vizemeisterschaft und standen in den Playoffs zur zweiten Bundesliga. "Das ist auch in dieser Saison wieder unser Ziel", sagte Chmelik, die mit ihrem Team sehr zufrieden war. "Sie haben meine Vorgaben gut umgesetzt", sagte sie. Die Schwierigkeit sei gewesen, dass die Gastgeber schon viel früher den Abschluss suchen. "Da kamen viele Schüsse bereits von der Mittellinie. Das sind wir aus der Regionalliga nicht gewohnt. Entsprechend mussten wir unsere Taktik anpassen." Zudem habe sich nach rund der Hälfte der Partie bemerkbar gemacht, dass die Spielzeit nicht - wie in der Regionalliga - auch bei Unterbrechungen und Ausbällen weiterläuft. "Da ging uns einfach die Kraft aus", so Chmelik.

Ebenso Interessant: Bei den Gästen, die ihr Heimrecht aufgrund von belegten Hallen in Dresden an den UHC abtraten, spielte mit Marina Helas eine Frau mit. "Ich habe eine neue Herausforderung gesucht und vor etwa zwei Jahren bei den USV-Herren angefangen", erzählte sie. Ab der kommenden Woche wird sie auch wieder für das Damen-Bundesligateam SG Chemnitz / Heidenau auflaufen, "wenn mein Lizenzantrag zugelassen wird", so die 27-Jährige. Von physischer Überlegenheit in Zweikämpfen habe sie nicht viel gemerkt. "Die Weißenfelser Jungs waren viel zu schnell, haben uns ausgespielt und stehen gelassen", sagte sie lachend. Dennoch habe es viel Spaß gemacht. "Wir wollten den UHC etwas ärgern und dagegenhalten, so gut es geht. Schade nur, dass ein guter Rückhandschuss von mir am Tormann hängen blieb."

Hannu Santanen lobte unterdessen die gute Intensität, die sein Team gezeigt habe. "Die jüngeren Spieler haben ihre Chance, sich zu präsentieren, genutzt", sagte er und betonte, dass es nach der Europapokal-Finalrunde in der vergangenen Woche nicht leicht war, sich nun auf einen drittklassigen Gegner einzustellen. Aber alle hätten die Sache ernst genommen. "Immerhin haben wir in den ersten beiden Hauptrundenspielen gegen den PSV Wikinger München und Dresden 42 Tore geschossen und nur drei Gegentreffer kassiert. Jetzt hoffe ich auf einen höherklassigen Gegner im Achtelfinale."