Euroville Naumburg: Euroville Naumburg: Acht Nationen am Ball

Naumburg - Eine Schlauchbootfahrt von Großheringen nach Bad Kösen, ein Ausflug in den Kletterwald, eine Stadtführung durch Naumburg sowie ein Besuch im Freizeitbad Bulabana. Ein kurzweiliges Programm, findet Melanie Fethke. Zusammen mit 13 Kindern und Jugendlichen aus dem Kinderheim Wernigerode ist die Einrichtungsleiterin angereist, um mit ihren Schützlingen eine Woche Urlaub im Naumburger Jugendgästehaus und Sporthotel „Euroville“ zu machen.

Eigentlich nichts ungewöhnliches und doch ist es nicht selbstverständlich, dass die Mädchen und Jungen ihren Sommerurlaub in Naumburg verbringen. Unterstützt und finanziert wird der komplette Aufenthalt nämlich von der Deutschen Fernsehlotterie. Mit dem Projekt Kinderreisen ermöglicht die gemeinnützige Gesellschaft sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen deutschlandweit einen einwöchigen Ferienaufenthalt. Für 120 Heranwachsende aus Sachsen-Anhalt geht die Reise diesen Sommer nach Naumburg.

Untergebracht sind die Kinder und Jugendlichen im Jugend- und Sporthotel „Euroville“. Seit drei Jahren kooperiert das Hotel mit der Fernsehlotterie. Die Einrichtung ist mit ihren zahlreichen Freizeitangeboten geradezu prädestiniert, Gruppen in dieser Größe unterzubringen. Neben den täglichen Ausflügen kann den Kindern und Jugendlichen auch im Hotel nicht langweilig werden. Denn es gibt zahlreiche Angebote, um sich sportlich zu betätigen - darunter Volleyball, Billard, Badminton und Tischtennis. Zudem steht den Gästen die Bibliothek offen. Abends werden die Mädchen und Jungen mit Kino, Disco oder Karaoke unterhalten.

Kevin Steiner ist begeistert darüber, wie reibungslos alles bisher abgelaufen ist - angefangen beim Bustransfer bis hin zu den Absprachen und dem durchstrukturierten Programm. Steiner betreut in Blankenburg eine Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Er ist mit fünf der Jugendlichen im Alter von 16 und 17 Jahren angereist. Kevin Steiner gefällt es, dass sich hier alles so gut durchmischt. „Den einen Tag haben etwa 40 Mann zusammen Fußball gespielt, so dass auf dem Platz gleich mal sieben oder acht Nationen standen“, erzählt er begeistert. Auch Melanie Fethke gefällt das Miteinander. „Sport ist der Schlüssel zur Integration“, wirft sie ein. Sie ergänzt, dass die Jugendlichen froh sind, hier zu sein und sich in diesem geschützten Raum sichtlich wohlfühlen.

Die beiden Betreuer sind sichtlich angetan von dem Projekt Kinderreisen. Aber auch für sie neigt sich schon wieder ein angenehmer und stressfreier Aufenthalt dem Ende entgegen. An einem der letzten Tage soll es noch in den Freizeitpark Belantis gehen. „Wir hoffen, dass das Wetter hält“, so Melanie Fethke, die die Vorhersage für die nächsten Tage kennt. Am Wochenende geht es dann mit hoffentlich vielen schönen Erinnerungen zurück nach Hause. Im „Euroville“ werden unterdessen am Sonntag bereits die nächsten Gäste erwartet: die Teilnehmer des Tanztrainingslagers haben sich wie schon in den Jahren zuvor angemeldet.