Elsteraueradweg Elsteraueradweg: Unbekannte entsorgen Möbel illegal am Radweg

Elsteraue - Es ist ein hässlicher Anblick, den Radfahrer auf dem Elsterradweg zwischen Zangenberg und Bornitz ertragen müssen. Denn unter der Autobrücke, nahe dem Kreisverkehr bei Bornitz, liegt Sperrmüll. Und nicht wenig. Mehrere Sessel, eine Schlafliege und Sofas sowie Stühle sind von Unbekannten in die eigentlich so idyllische Landschaft nahe der Weißen Elster gekippt worden.
Entdeckt hat den großen Müllberg Thomas Schröpfer, als er am Sonnabend den Radweg entlang fuhr. „Das ist doch locker eine Lkw-Ladung voll. Und das einen Kilometer vor dem Wertstoffhof“, sagt er und in seiner Stimme schwingt Wut über den Umweltfrevel mit. Er vermutet, dass jemand den Sperrmüll zwischen Freitag und Sonnabend an den Radweg gefahren hat. Vielleicht nachts, um unbemerkt zu sein? Denn noch am Freitag ist Schröpfer an derselben Stelle entlang geradelt: „Und hätte es da schon gelegen, der riesige Haufen wäre mir doch aufgefallen.“
Am Ende zahlt der Bürger
Das Ordnungsamt der Gemeinde Elsteraue hat er umgehend informiert. Weil er glaubte, dass der Sperrmüll noch auf dem Gebiet der Gemeinde liegt. Doch zuständig ist in diesem Fall die Stadt Zeitz. An sie hatte die Elsteraue die Meldung auch weitergegeben. Eine Nachfrage der MZ bei der Stadt Zeitz bestätigt dies. „Wir haben uns die Sache bereits angesehen, Fotos gemacht und den Burgenlandkreis - Amt für Immissionsschutz und Abfallwirtschaft - informiert“, sagt Pressesprecher Thomas Sagefka. Es wird derzeit geprüft, ob der Müll mit einem Container entsorgt werden kann. „Wir warten hier noch auf eine Bestätigung. Die Kosten würde bei positiven Bescheid die Abfallwirtschaft tragen“, so Sagefka weiter. Und das heißt, am Ende die Allgemeinheit, also die Bürger, die ihre Müllgebühren zahlen.
Bis zu 15.000 Euro im Jahr für Müllbeseitigung
Leider ist so ein Fall wie der aktuelle keine Seltenheit. Immer wieder haben Kommunen und der Kreis mit Müll, Unrat und Bauschutt zu tun, der illegal in die Landschaft gekippt wird. Und das kostet richtig Geld. Wie das Umweltamt des Burgenlandkreises zusammengestellt hat, kann etwa ein Drittel der gefundenen Abfälle unentgeltlich an den Wertstoffhöfen in Naumburg, Weißenfels und Zeitz entsorgt werden. Dazu kommen aber Transportkosten in Höhe von rund 4.600 Euro pro Jahr sowie rund 8.000 Euro für etwa 71 Tonnen illegal abgelagerte Abfälle in der freien Landschaft, die über Containerdienste entsorgt werden. Somit fallen für die Abfallwirtschaft im Jahr zwischen 10.000 und 15.000 Euro Kosten an, weil sie die Spuren von Müllsündern beseitigen müssen.
Im Wertstoffhof der Abfallwirtschaft Sachsen-Anhalt Süd können Bürger Sperrmüll wie Möbel und Einrichtungsgegenstände bis zwei Kubikmeter auf Bonuskarte abgeben. Problemabfall kann in haushaltsübliche Mengen abgegeben werden, Grün- und Astschnitt bis zu einem Kubikmeter. Altreifen, Elektrogeräte oder etwa Bauschutt können gebührenpflichtig abgegeben werden. Der Wertstoffhof ist in der Friedrich-Degelow-Straße in Zeitz. Er ist geöffnet von Montag bis Mittwoch sowie Freitag jeweils von 10 bis 17.30 Uhr sowie am Sonnabend von 9 bis 15 Uhr. Donnerstags ist geschlossen.
Wer Müll in der Landschaft entdeckt, kann den Fund beim Ordnungsamt der zuständigen Gemeinde oder Stadt melden. Diese geben die Anzeigen an das Umweltamt des Burgenlandkreises zur Bearbeitung weiter. Eine direkte Anzeige ist auch bei dem Amt möglich. Telefonisch unter 03443/37 22 41 oder schriftlich unter der Adresse Burgenlandkreis, Umweltamt, Schönburger Straße 41, 06618 Naumburg sowie per Mail: [email protected]
Wichtig ist - soweit man das feststellen kann - die Angabe zur Abfallart und –menge, der genaue Fundort und eventuell auch Hinweise auf den Verursacher. Hilfreich sind auch Fotos, sagt der Kreis. clp
Hinzu kommen noch einmal rund 35.000 Euro, die an Eigenleistungen bei der Abfallwirtschaft auflaufen, weil sie die gesetzwidrig abgelagerten Abfällen entsorgen. Denn selbst wenn sie auf den Wertstoffhöfen kostenlos abgegeben werden können, braucht es Personal, um den Müll in der Landschaft einzusammeln sowie ein Fahrzeug, um alles von A nach B zu transportieren, hinzu kommen Personalkosten für die Organisation durch die Verwaltung. (mz)