Dreiseithof in Flammen Dreiseithof in Flammen: Gebäude brennt ab - Hunderte Hühner entlaufen

Profen - Am Sonntagmorgen um 6.25 Uhr schrillen die Sirenen in der Elsteraue. In der Hauptstraße steht ein 200 Jahre alter Dreiseithof in Flammen. „Zwei Männer der Mibrag-Werksfeuerwehr waren zuerst vor Ort, danach folgte die Freiwillige Feuerwehr Profen mit sieben Kräften“, sagt Matthias Nix, Chef der Profener Wehr und Einsatzleiter.
„Als wir in der Hauptstraße eintrafen, stand der Stall schon komplett in Flammen. Wir haben das Gebäude abgeriegelt, damit das Feuer nicht auf angrenzende Häuser übergreifen“, fährt Nix fort.
Inzwischen waren auch die Feuerwehren aus Maßnitz (mit 11 Frauen und Männer), Draschwitz (9), Zeitz (9) und Reuden (7) eingetroffen. Doch der Stall war nicht mehr zu retten und brannte nieder. Rund 600 Hühner und weitere Gänse lebten darin. Sie wurden frei gelassen und tummeln sich jetzt in der Elsteraue.
Scheune brennt ab - Feuerwehr muss Gebäude einreißen
„Der Zugang zum Haus war für die Feuerwehrleute nicht mehr möglich ohne ihre Gesundheit zu gefährden“, erzählt der Einsatzleiter. Im Stall lagern auch Stroh und Futter, welches schnell brennt. Die Wasserversorgung ist kein Problem. Das Löschwasser kommt von einem nahen Hydranten und aus der anderen Richtung von einem Tiefbrunnen.
Doch die Feuerwehrleute löschen nicht nur den Brand, sondern holen auch Ziegel vom Dach und reißen mit vereinten Kräften die instabil gewordenen Fachwerk-Wände der Scheune ein. Stück für Stück wird im Laufe des weiteren Vormittags der Stall nach Glutnestern abgesucht. „Wir werden den ganzen Tag und die kommende Nacht noch Feuerwache halten“, fährt der Einsatzleiter fort.
Großeinsatz für Feuerwehr wird noch ganzen Tag dauern
Nachdem der Brand unter Kontrolle war, wurden erste Kameraden zurück geschickt. Auf diese Weise sollen Kräfte gespart werden. „In unserer Wehr sind einige Leute im Urlaub, viele arbeiten im Schichtbetrieb, ob als Krankenschwester oder Altenpflegerin, ob bei Radici, Puralube oder der Mibrag“, erzählt Nix weiter.
Seit 2007 ist er bei der Freiwilligen Feuerwehr, seit sieben Jahren leitet er die Wehr in Profen. „Mindestens einmal im Jahr haben wir so einen großen Einsatz“, sagt Nix.
Halb Profen ist am Sonntagmorgen zum Unglücksort gekommen. „Ich bin kurz nach halb sieben von der Polizei geweckt wurden, da brannte es schon lichterloh“, sagt Nachbar Udo Böttcher. Seit 2012 werde auf dem Hof sehr viele Hühner und Gänse in unwürdigen Bedingungen gehalten. „Ich habe mehrfach die Ämter informiert, aber nichts ist passiert“, sag Böttcher.
Polizei schätzt Schaden auf mehrere Tausend Euro
Der Tierhalter wohne in Markkleeberg und habe den Stall gemietet. „Ich habe den Hof vor kurzem gekauft, bin aber noch nicht im Grundbuch eingetragen“, sagt Böttcher. Aus diesem Grund habe er das Grundstück noch nicht versichert.
Die Polizei beziffert den Schaden auf mehrere Tausend Euro.
„Am Montag sollen die Ermittlungen zur Brandursache beginnen“, heißt es aus der Polizeiinspektion Halle. Doch das war nicht der einzige Einsatz für die Feuerwehren der Elsteraue, in Spora brannte ein Feld und in Rehmsdorf ein Garten. (mz)