Deutsche Bahn Deutsche Bahn : Schneller nach Jena und Leipzig

Naumburg/Jena - Ende dieses Jahres soll es wieder eine direkte Zugverbindung zwischen Jena und Leipzig durch den Burgenlandkreis geben. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 würden auf der Strecke zwischen Thüringen und Sachsen Regionalexpresszüge im Zwei-Stunden-Takt verkehren. Dies kündigte Thüringens Verkehrsministerin Birgit Keller (Linke) in Erfurt an. Zuvor hatte die Landesregierung darüber entschieden. Haltepunkte für die schnelleren Züge sind laut Keller Naumburg und Weißenfels im Burgenlandkreis, die Fahrzeit zwischen Jena und Leipzig soll dann insgesamt 65 Minuten betragen. Für die neue Expressverbindung nach Leipzig stellt der Freistaat Thüringen jährlich 6,5 Millionen Euro bereit, wie die Ministerin weiter mitteilte. „Den Anschluss muss Thüringen finanzieren“, sagte die Politikerin. Die Länder Sachsen und Sachsen-Anhalt beteiligten sich nicht an den Kosten unter Verweis auf ihre bestehenden Angebote im regionalen Schienenverkehr.
Mit Inbetriebnahme der neuen ICE-Schnellstrecke zwischen Berlin und München über Erfurt Ende 2017 war die Industrie- und Universitätsstadt Jena vom ICE-Verkehr abgekoppelt worden. Auch Naumburg musste den Verlust von ICE-Verbindungen hinnehmen. Allerdings wurde die Fahrzeit zwischen Berlin und München damit um zwei Stunden verkürzt worden.
Für die Verbindung nach Leipzig soll die Regionalexpresslinie Nürnberg-Bamberg-Jena verlängert werden. Thüringen wolle mit Landesmitteln bis zum Jahr 2023 einen Ersatz für den Wegfall des Fernverkehrs in Jena schaffen, sagte Keller. Dafür gebe das Land in diesem Zeitraum etwa 32,5 Millionen Euro aus. „Das ist für Thüringen eine finanzielle Herausforderung.“ Für die Zeit nach 2023 gehe sie davon aus, das die zweitgrößte Thüringer Stadt wieder in das Fernnetz der Deutschen Bahn aufgenommen werde. Mit der vom Land finanzierten Verbindung würden auch Kahla, Rudolstadt und Saalfeld in Ostthüringen sowie die Region Franken eine umsteigefreie Verbindung im Zweistundentakt nach Leipzig erhalten. Nach dem Kabinettsbeschluss rechnet Keller im Herbst mit dem Abschluss eines Vertrages für die Expressverbindung. Zur Zahl der erwarteten Fahrgäste könnten derzeit noch keine Angaben gemacht werden. (nt)