Bowlingbahn vor dem Aus? Bowlingbahn vor dem Aus?: Verein in Unterkaka vor großen Problemen

Unterkaka - Ende 2019 stehen im Bowlingverein Unterkaka Vorstandswahlen an. Weil Manfred Kalinka, Bürgermeister der Gemeinde Meineweh, der seit 18 Jahren dem Verein vorsteht, angekündigt hat, nicht wieder für den Vorsitz zu kandidieren, wird sich der Vorstand neu aufstellen müssen. So weit so gut, denn die Nachfolge wurde bereits im Verein diskutiert, und es scheint Bewerber für die Vereinsführung zu geben. So kann zumindest der Verein, der bei Gründung über 90 und derzeit rund 50 Mitglieder zählt, weiterarbeiten.
Doch das weitaus größere Problem dürfte ab 2020 anstehen. Denn während jetzt noch eine Angestellte der Gemeinde auf der Bowlingbahn für Ordnung sorgt, wird es diese Stelle dann so nicht mehr geben. Da nämlich geht die gute Fee der Bowlingbahn in den Ruhestand. Doch weil der Betrieb der Anlage zu den sogenannten freiwilligen Aufgaben einer Gemeinde gehört, Meineweh aber aufgrund des defizitären Haushaltes angehalten ist, die Kosten für die freiwilligen Aufgaben zu reduzieren, wird eine Neueinstellung wohl nicht genehmigt werden, vermutet Kalinka.
Die Pflege der Sportanlage muss dann über den Verein organisiert werden. „Wie das Ablaufen soll, ob jede Gruppe einen Schlüssel bekommt oder wer wofür verantwortlich ist, das muss noch festgelegt werden“, sagt Kalinka. Auch Verträge zwischen Verein und Gemeinde als Eigentümer der Anlage zu den Nutzungsmodalitäten müssen noch geschlossen werden.
Dass man die Ordnung und Sauberkeit in den Griff bekommt oder kleine Reparaturen über den Verein realisiert, auch da ist Kalinka optimistisch. Doch eine freie Vermietung oder anderweitige Nutzung der Bowlingbahn wird es in dieser Form wie heute nicht mehr geben, weil niemand da sei, der außerhalb der Vereinsveranstaltungen die Bahn öffnet und für die Übergabe sorgt, so Kalinka. Denn längst habe sich die Bowlingbahn von der reinen Sportstätte zum Dorftreff gemausert. Regelmäßig treffen sich hier Seniorengruppen, schieben die Kugel und nutzen den Treff zum gemütlichen Schwatz. Zudem sind Mitglieder von Kinderfeuerwehren aus dem Wethautal, Hortkinder aber auch Mitarbeiter der Osterfelder Behindertenwerkstatt Gast auf der Bahn.
Auch für Familien- oder andere Feiern wird die Anlage genutzt, selbst Silvester wurde hier gefeiert. Gerade im Dezember oder an den Wochenenden sei das Bestellbuch gut gefüllt. Das dürfte dann der Vergangenheit angehören. „Am besten wäre, wenn die Gemeinde jemanden über eine geringfügige Beschäftigung anstellen könnte. Doch, ob uns das genehmigt wird, ist fraglich“, sagt Kalinka. Für ihn gehe damit jedenfalls wieder ein Teil der Wohn- und Lebensqualität auf dem Dorf und aber auch für die umliegenden Orte verloren.
Die Zwei-Bahnen-Anlage in Unterkaka war 2001 nach nur fünfmonatiger Bauzeit anstelle einer alten ungenutzten Kegelbahn entstanden. Im Rahmen einer Bildungs-Arbeitsbeschaffungsmaßnahme bauten damals vor allem Jugendliche aus Bauberufen an dem Gebäude. Weil man die Bahn nicht einem professionellen Betreiber übergeben, sondern vor allem das kulturelle Leben im Dorf ankurbeln wollte, wurde eigens der Bowlingverein gegründet. (mz)