Benfizflohmarkt in Leißling Benfizflohmarkt in Leißling: Knapp 3.000 Euro für Familie Bendrick

Leissling - Kein Parkplatz mehr frei und Gewusel im Einkaufspark „Schöne Aussicht“. Flohmarkthändler aus ganz Mitteldeutschland haben ihre Stände drinnen und draußen aufgebaut. So eben, wie mehrmals im Jahr. Und doch ist die Stimmung etwas anders. Kameraleute laufen durch die Menschenmassen und einer scheint besonders aufgeregt. Mitten im Flohmarkt hat Alexander Walzer eine besondere Insel an Ständen und Bühne gruppieren lassen. Hier beim Benefiz-Flohmarkt, organisiert von einem TV-Sender, soll schließlich die Post abgehen.
Walzer erklärt das Konzept der neuen Sendereihe. „Ich helfe durch den Verkauf von Dingen Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind.“ Der umtriebige Mann strebt dabei Höchstpreise an. Sechs Episoden wurden bereits abgedreht. Die jüngste Folge, die im April über den Sender gehen soll, führte Walzer nach Röcken zur Familie Bendrick. Hier lebt die schwer erkrankte Andrea Bendrick. „Ihr sehnlichster Wunsch ist es, dass ihr Mann und die zwei Kinder auf den Hof des Bruders ziehen können, damit sie ihre Familien vereint weiß“, schildert der wuselige Verkaufsexperte. Das Schicksal der krebskranken 30-jährigen Frau sowie die große Solidarität, die die Familie bislang erfahren hat, habe ihn sehr gerührt. So habe er schließlich Kontakt zu Bendricks aufgenommen. Da für die Vollendung des Hausausbaus immer noch Geld fehlte, habe er sich gern für dieses Projekt davorgespannt.
Mit rund 40 Helfern - viele aus dem Freundeskreis der Bendricks geht es dann so richtig zur Sache. Spielzeug, Hausrat und Bekleidung türmten sich an den Ständen. Auf der Bühne lösen sich die Musiker ab. Unter ihnen beispielsweise die Band TrioB XL, die eine halbe Stunde aufspielen darf. „Wir nehmen natürlich auch kein Geld“, erzählt die Sängerin Annegret Berger. Das Schicksal von Andrea Bendrick habe die Lützener Musiker sehr berührt. „Ich bin 33 Jahre und damit schon etwas älter als die 30-jährige Andrea. Die Familiengeschichte, die aufgrund der Krankheit so schwer beeinträchtigt ist, geht mir schon an die Nieren“, schildert Annegret Berger. Zu helfen sei für die vier Musiker überhaupt keine Frage gewesen. Zudem solle es keine traurige Aktion sein, sondern eine, wo auch die Freude des Mitmachens rübergebracht werden sollte.
Und die hat unter anderem Petra Schlegel beim Verkauf der angebotenen Artikel. „Andrea ist für mich wie eine Tochter. Bei so einer Verbindung hilft man doch gern“, sagt die Grundschullehrerin, die auch Andrea Bendrick einst unterrichtete. „Andrea hat immer geholfen. Haben wir zum Kuchenbasar gerufen, da brachte sie nicht nur einen Kuchen, sondern gleich zwei“, erinnert sich Mareike Scholz, Leiterin der Kita Rippach, in die die Tochter von Bendricks geht. Am Abend zieht Ruhe an den Ständen ein. Schnäppchenkönig Alexander Walzer zeigt mit einem breiten Lachen seine weißen Zähne. „Wir haben Ware für etwa 1.300 Euro angeboten und einen Erlös von 2 861,13 Euro erzielt. Damit sind wir zufrieden und sind bei der Vollendung der Baumaßnahmen für Familie Bendrick auf der Ziellinie.“ (mz)
