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Basketball-Oberliga Basketball-Oberliga: Kristian Kuhn steht beim MBC im Dreikampf

Von Birger Zentner 26.12.2014, 19:52
Kristian Kuhn ist zu Saisonbeginn vom Zweitligisten Jena nach Weißenfels gekommen.
Kristian Kuhn ist zu Saisonbeginn vom Zweitligisten Jena nach Weißenfels gekommen. Peter Lisker Lizenz

Weissenfels - Geht es nach den Wurzeln der Familie, dann gehört Kristian Kuhn zweifelsfrei nach Weißenfels. Denn eben diese Wurzeln liegen keine 20 Kilometer weg in Naumburg. „Mein Vater wurde dort geboren, meine Großeltern haben im Naumburger Dom geheiratet“, erzählt der baumlange Center des Mitteldeutschen Basketball Clubs (MBC). Erst seit dem Beginn dieser Saison bringt er seine 2,08 Meter Körpergröße für das Weißenfelser Team in Schwung. Damit ist er übrigens der Längste in der Mannschaft. Aus der zweiten Liga, von Science City Jena machte er den Schritt in die Eliteklasse des deutschen Basketballs.

Im Dreikampf mit der Teamkonkurrenz

Nun soll der nächste Schritt folgen. „Ich will mich mit meiner Leistung anbieten, um mehr Spielzeit zu bekommen“, sagt er. Im Moment hat er auf der Centerposition mit Djordje Pantelic und Oliver Clay noch zwei vor sich, an denen er erst einmal vorbei muss. Dass er in dem Dreikampf seine Position verbessern kann, erscheint nicht unrealistisch. An Clay fühlt er sich auch nah dran. „Ja, das ist mein direkter Konkurrent“, meint Kuhn. Aber böses Blut gebe es deswegen nicht. „Wir gehen uns nicht aus dem Weg, sondern freundschaftlich miteinander um“, sagt er.

Das mache auch das Besondere beim MBC aus. Die Charaktere passen zueinander, alle seien umgängliche Typen. In anderen Vereinen habe er das auch schon anders erlebt. Auf einen bestimmten zeigt er da nicht, aber Vergleiche hat er ausreichend. „Ich habe in den letzten fünf Jahren jedes Jahr gewechselt“, erzählt Kuhn.

Vom Fußballer zum Basketballer

Die ersten Schritte hat er beim heimatlichen SC Bergstraße in Hessen gemacht. „Ich war eigentlich Fußballer und Leichtathlet, habe auch Handball gespielt“, berichtet er. Aber als er mit 14, 15 Jahren schon bei einer Körpergröße von zwei Metern angekommen war, wurde es gerade mit dem Fußball kompliziert und Basketball lag nahe. Der mittlerweile 27-Jährige wechselte von Bergstraße zum TV Langen in die Regionalliga, wo damals auch der heutige Nationalspieler Robin Benzing aktiv war. Danach folgten zwei US-College-Teams, ehe es auf eine Reise durch die Liga Pro A ging. Ehingen, Cuxhaven, Heidelberg und Jena hießen die Stationen.

Training auch an Heiligabend

Jetzt den Sprung in die Basketball-Bundesliga geschafft zu haben, „das ist schon ein schönes Gefühl“, sagt Kuhn. Bislang sei das der absolute Höhepunkt seiner Karriere als Basketball-Profi. Doch am Ende möchte er damit noch nicht sein. Aber ehe er von den Top-Teams träumen kann, will Kuhn erst einmal den schon angesprochenen Dreikampf bestehen. Dass er in den zurückliegenden sieben Spielen jeweils zum Einsatz kam, ist schon ein kleiner Erfolg, ebenso wie die Steigerung der Spielzeit. Im Moment hat er übrigens einen Vertrag für die laufende Saison beim MBC. Ob er den verlängern kann oder will, ob andere Teams an ihm interessiert sind, dass kann er nur über die eigene Leistung beeinflussen. „Das ist mir auch klar“, meint er und arbeitete wie seine Mannschaftskameraden auch über die Feiertage daran. Am Vormittag von Heiligabend gab es ebenso Training wie am ersten und zweiten Feiertag. Für eine Fahrt zu den Eltern blieb da keine Zeit. Denn der Spielrhythmus geht weiter: am heutigen Samstag gegen Ludwigsburg, am Silvestertag in Berlin und am 3. Januar kommt Ulm. „Das habe ich auch gewusst, als ich gewechselt bin“, sagt Kuhn.

Planungsunsicherheit kein Problem

Wenigstens musste er das Fest nicht allein verbringen. „Ich wohne mit meiner Freundin hier in Weißenfels zusammen“, erzählt er. Was beide eint, ist übrigens auch die Unklarheit über die Zukunft. Während der Profisportler nicht weiß, wohin sein Weg führen wird, sucht auch die Medizintechnikerin mit Masterabschluss nach dem rechten Job. Da bei Kristian Kuhn nicht klar ist, wo er die nächste Spielzeit verbringen wird, muss sie sich nicht bei der Suche auf eine bestimmte Region begrenzen. Diese Planungsunsicherheit sei schließlich das Los eines Profisportlers, meint Kuhn. Aber zu bereuen gebe es dabei nichts. „Das war mir völlig klar, als ich mich für den Profi-Basketball entschieden habe.“ Spielbeginn ist am Samstagabend in der Stadthalle Weißenfels um 18.30 Uhr. (mz)