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Weiterbildung Weiterbildung: Abschluss mit guten Chancen

Von Yvette Meinhardt 01.08.2013, 15:13
Zeugnisübergabe beim Bildungsträger BBI, Dozentin Gabriele Stöber (links) übergibt Susann Meyer das Zertifikat.
Zeugnisübergabe beim Bildungsträger BBI, Dozentin Gabriele Stöber (links) übergibt Susann Meyer das Zertifikat. Meinhardt Lizenz

Zeitz/MZ - Susann Meyer hat gut Lachen. Am 1. August war ihr erster Arbeitstag in der Stiftung Seniorenhilfe im Haus in der Altenburger Straße. Und gerade erst einen Tag zuvor erhielt sie ihr Zertifikat zur Betreuung von Menschen mit Demenz. „Eigentlich bin ich vor etwa einem halben Jahr nur mit meiner Freundin zum Bildungs- und Beratungsinstitut BBI in die Naumburger Straße mitgegangen. Sie hat mir gesagt, diese Ausbildung zum Betreuer wäre etwas für mich, also habe ich mir in einem Gespräch alles angehört und fand Gefallen daran“, erzählt die junge Frau aus Zeitz. Zuvor war sie als Verkäuferin im Einzelhandel tätig und längere Zeit arbeitslos, hielt sich mit verschiedenen Gelegenheitsjobs in Supermärkten über Wasser. Jetzt liegt ein halbes Jahr Ausbildung samt Praktikum hinter ihr und ein neuer Arbeitsplatz vor ihr.

„Die Zahl der an Demenz erkrankten Menschen wird sich in Zukunft noch einmal verdoppeln“, sagt Gabriele Stöber. Als Dozentin vermittelt sie das entsprechende Fachwissen. Seit 2009 wird diese Ausbildung beim Bildungsträger BBI angeboten, heute in enger Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Burgenlandkreis und mit finanzieller Unterstützung des Europäischen Sozialfonds (ESF).

Die BBI Burgenlandkreis erreicht man in Zeitz unter 03441/21 04 26.

Juliane Hummel ist besagte Freundin, die Susann Meyer von der Ausbildung erzählt hatte. „Ich bin gelernte Floristin, fand aber keine Arbeit in meinem Beruf und war zu Hause“, erzählt Juliane Hummel. Sie hat eine soziale Ader, ist kontaktfreudig und hilft gern älteren Leuten. „Mit dem Zertifikat in der Tasche schließe ich noch eine Weiterbildung im Bereich der Altenpflege an“, sagt sie. Ramona Niemeczek, Filialleiterin der BBI Burgenlandkreis, hört dies gern. „Ich glaube, die Frauen haben ihre Bestimmung gefunden. Im Laufe unserer Weiterbildung sind sie regelrecht aufgeblüht. Sie wissen heute, wie ihre berufliche Perspektive aussieht“, sagt Ramona Niemeczek bei der feierlichen Übergabe der Zertifikate.

„Ich gehe gern mit alten Leuten spazieren, begleite sie zum Arzt und mache mit ihnen leichte Übungen zum Gedächtnistraining“, beschreibt Nicole Arsand ihre Arbeit beim Arbeiter- und Samariterbund (ASB). Sie lernte einst Hauswirtschaftshelferin. „Meine Festeinstellung ist jetzt abhängig von einem Führerschein. Ich besitze keinen, aber wenn ich einen hätte, dann wären meine Aussichten auf eine Arbeitsstelle deutlich besser“, sagt die junge Frau aus Zeitz. Außerdem überlegt sie noch, ob sie eine weitere Qualifizierung in Richtung Pflegehelfer oder Altenpfleger machen soll.

Gloria Kötzsch schreibt unterdessen fleißig Bewerbungen. Sie hat im Rahmen der Qualifizierung ein Praktikum im Marienstift Zeitz absolviert. „Die Arbeit hat mir gut gefallen und ich denke, im Bereich der Altenpflege und Betreuung stehen die Chancen, eine Arbeitsstelle zu bekommen, gut“, sagt sie und freut sich auf ihre neue berufliche Herausforderung. Und während die einen gerade ihre Zertifikate erhalten, hat im Nebenraum vor zwei Wochen ein neuer Kurs begonnen. 13 Teilnehmer bilden sich in rund 320 Stunden weiter, um in naher Zukunft an Demenz erkrankte Menschen zu betreuen.