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Volkshochschule Volkshochschule: Zur Überraschung Licht im Kohlenkeller

Von Heike Riedel 07.12.2001, 16:35

Lützen/MZ. - Licht im Kohlenkeller. Was ist da los? Geweißte Wände überall, am Ende des Ganges Stimmen und Lachen, ein Schild mit dem Wort "Brennofen" an der ersten frisch gestrichenen Tür.

Da konnte man schon neugierig werden, meint Katrin Rossa, die Gleichstellungsbeauftragte im Lützener Rathaus. Sie gehörte zu den wenigen Gästen, die den Mittwoch- oder Donnerstagabend nutzten, durch die weit geöffneten Türen des Keramikkurses der Außenstelle der Volkshochschule in Lützen zu treten und sich dort über das Freizeit-Angebot von Kursleiterin Christine Walther zu informieren. Und sie war überrascht, was die Frauen aus Lützen und Umgebung, die zurzeit in zwei Kursen das Töpfern lernen, schon geschaffen haben. Als sie selbst dann einen Pilz modellierte, erhielt sie eine Ahnung von Arbeit und Geschick, die in den Krügen, Schalen und Figuren stecken, die bunt glasiert im Regal aufgereiht waren. "Ich wünschte mir, dass die Volkshochschule noch stärker die Frauen auf den Dörfern erreicht", resümiert Katrin Rossa ihre Eindrücke. Denn die Volkshochschule sei ein wichtiges Angebot im kulturellen Leben der Lützener Region.

Deswegen auch hat die Einrichtung in der "Blauen Maus" die Unterstützung von Maik Reichel (SPD) als Lützener Bürgermeister und Kreistagsvorsitzender und Horst Weber (PDS) als Großgörschener Gemeinderat und Kreistagsmitglied. Und mit dieser ist es jetzt sogar gelungen, dem Keramikkurs einen Brennofen zu kaufen.

"Am Montag wird er geliefert", berichtet Dietmar Rau, Leiter der Außenstelle, froh. Die Investition ist durch viel Eigeninitiative untermauert worden. Ganz vornan nennt Dietmar Rau dabei Joachim Franke, der überall zufasst, wo ein Handwerker nötig ist.

"Das ist eine sehr sinnvolle Investition, wir müssen solche Aktivitäten auch fördern", bekräftigt Horst Weber angesichts der sich den Tonarbeiten widmenden Frauen. "Für uns ist das ein Schloss", schwärmt Christine Walther, weil die Keramikerinnen nun ihre separaten Räume haben und damit viel Platz fürs Töpfern. So müssen die Dinge nach der Arbeit nicht sofort wieder weggeräumt werden, wie es zu den Zeiten war, als die Sekundarschule mit dem Technikunterricht an die gleichen Werkbänke mussten wie die Töpferinnen.

Sogar für Weißenfelser lohnt sich die Anreise in Lützen, beweisen Susann Rösinger und Antje Frind. Die beiden Kolleginnen finden im Umgang mit dem Ton, Formen und Farben einen erholsamen Ausgleich zu ihrer Arbeit. Bei der derzeitigen Nachfrage denkt Christine Walther schon daran, mittwochs einen dritten Kurs durchzuführen. Den empfiehlt sie dann besonders Hausfrauen, weil er schon 15 Uhr beginnen soll (bis 16.30 Uhr).