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Tag der offenen Tür Tag der offenen Tür: Einblick in den Schulalltag am Geschwister-Scholl-Gymnasium

Von yvette meinhardt 18.03.2013, 17:46
Im Chemiekabinett wurde Zahnpasta hergestellt.
Im Chemiekabinett wurde Zahnpasta hergestellt. Corina Wujtschik Lizenz

zeitz/MZ - Ob Elefanten wirklich Zähne putzen? Nein, mit dieser Frage haben sich Constantin Egerer und Phillip Dittmann eigentlich noch nicht beschäftigt. Doch vorsorglich stellen sie in einem Experiment im Chemiekabinett schon mal Elefantenzahnpasta her und ziehen damit beim Tag der offenen Tür im Geschwister-Scholl-Gymnasium Zeitz viele neugierige Blicke auf sich. Man nehme also ganz normales Geschirrspülmittel, gebe dazu ein paar Tropfen Wasserstoffperoxid und Kaliumjodid dazu und schon beginnt ein großes Brodeln im Glasgefäß. Die breiig schaumige Masse wird immer mehr und läuft über den Glasrand hinaus. „Chemie ist, wenn da was raucht und stinkt“, verrät Constantin Egerer den neugierigen Zuschauern, die hinter einer sicheren Scheibe das chemische Experiment verfolgen. Das Fach steht ab dem siebenten Schuljahr auf dem Stundenplan.

Mächtiges Gewimmel herrscht am Sonnabend im traditionsreichen Haus vom Erdgeschoss bis unters Dach. Schüler der Klassen 9 bis 12 geben Einblick in den Schulalltag, in Unterrichtsthemen, Lernmethoden, Projekte und Arbeitsgemeinschaften. Erik Schmidt und Vincent Scheibe sorgen erst einmal für Aufsehen. Die beiden Elftklässler laufen in Bananenkostümen durch das Schulhaus. „Die Idee dazu stammt von uns selbst, die Klamotten suchten wir im Internet“, erzählen sie und wollen damit auf den fairen Handel aufmerksam machen. Ein komplexes Thema, zu dem an diesem Tag Denkanstöße gegeben werden. Es geht zum Beispiel um gerechte Bezahlung von Waren aus Entwicklungsländern, um Verbot der Kinderarbeit und konkrete Entwicklungshilfe. Probleme, die fächerübergreifend angesprochen werden, ob in Religions-, Ethik- oder Geografieunterricht.

„Wenn ich die altehrwürdige Treppe im Schulhaus hinaufsteige, dann riecht es hier noch genauso wie vor 50 Jahren“, sagt Rainer Mück. Er gehört zu jenen Ehemaligen, die vor 50 Jahren eben in diesem Hause ihr Abitur abgelegt haben und an diesem Tag zur Feier des Goldenen Abiturs eingeladen sind. „Von 86 Abiturienten haben sich 48 angemeldet“, sagt Ines Pfannenschmidt, die Vorsitzende des Schulfördervereines. In der Aula findet aus diesem Grund eine Festveranstaltung statt. Umrahmt wird diese durch Auftritte von vier hübschen Paaren der Arbeitsgemeinschaft Tanz.

Unterdessen geht das Getümmel im Schulhaus weiter. Josephin Sachtler trägt die Uniform eines russischen Schulmädchens und macht auf die Fremdsprache neugierig. „Ich selbst habe mich in der 7. Klasse für Russisch entschieden“, sagt die Neuntklässlerin. Tom Fischer aus der 10b setzt lieber auf Psychologie. Es wird ab der 9. Klasse unterrichtet und kann bei der Berufswahl durchaus hilfreich sein. „Wir haben einen Test vorbereitet, bei dem am Ende zum Beispiel die Frage, ob Studium oder Lehre geklärt werden soll“, verrät er. Bei ihm selbst habe das Testergebnis voll ins Schwarze getroffen. „Ich möchte Polizist werden“, sagt er.

Aufgeregt flitzt Moritz Klein durch das Haus. „Ich fand die Schädel und die vielen Knochen echt gruselig und mag auch sonst Gruselgeschichten. Aus diesem Grund möchte ich gern einmal hier zur Schule gehen“, sagt der Drittklässler. Mutter Marion Klein hört es gern, legte sie doch selbst hier ihr Abitur ab.

Erik Schmidt und Vincent Scheibe laufen mit Bananenkostümen durchs Haus.
Erik Schmidt und Vincent Scheibe laufen mit Bananenkostümen durchs Haus.
Corina Wujtschik Lizenz