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Natur im Burgenlandkreis Am Mühlgraben in Zeitz: Vorfreude auf Blumenzaun

Bewohner des Betreuungszentrums der Stiftung Seniorenhilfe haben in ihrem Garten Samen von Duftwicken in die Erde gebracht. Ihre Blüten werden nicht nur sie erfreuen.

Von Torsten Gerbank 14.05.2024, 12:59
 Winfried, Sandra Senf, Uwe, Claudia Siebeck, Ralf und  Helmut (von links) bringen Montagvormittag Samen der Duftwicken in die Erde.
Winfried, Sandra Senf, Uwe, Claudia Siebeck, Ralf und Helmut (von links) bringen Montagvormittag Samen der Duftwicken in die Erde. (Foto: Torsten Gerbank)

Zeitz/MZ. - Winfried, Uwe, Ralf und Helmut haben in diesem Jahr einen Grund mehr, sich auf den Sommer zu freuen. Denn dann wird es am Rande des Grundstücks des Betreuungszentrums der Stiftung Seniorenhilfe in der Zeitzer Geschwister-Scholl-Straße besonders schön blühen, und zwar dort, wo gleich nebenan der Mühlgraben fließt. Dafür haben die vier Männer, die in dem Betreuungszentrum für Geistig- und Mehrfachbehinderte die Gartengruppe bilden, Hand angelegt und am Montag Dutzende Samenkörner in die Erde gebracht.

Zusammen mit Ergotherapeutin Sandra Senf und der Zeitzer Nachhaltigkeitsmanagerin Claudia Siebeck. Etwa spatentief hatten sie bereits zuvor knapp 70 Löcher ausgehoben. Duftwicken sind es, die nun in ein Gemisch aus neuer Gartenerde und zuvor ausgebuddelter Erde gelegt wurden. Sie werden in etwa zwei Wochen ihre Spitzen aus der Erde recken und im Anschluss am noch grauen Drahtzaun in die Höhe wachsen. Und wie es der Name des Gewächses schon sagt, werden die Pflanzen in ein paar Wochen nicht nur hunderte weiße bis lila Blüten zeigen, sondern eben auch einen betörenden vanilligen Duft verströmen.

Mit dem Projekt, so Siebeck, solle gezeigt werden, wie man eben Zäune begrünen könne. In der Stiftung Seniorenhilfe habe sie für das Beispiel einen aufgeschlossenen Partner und eben auch tatkräftige Unterstützung gefunden. Am Ergebnis erfreuen sollen sich letztlich nicht nur Bewohner und Besucher des Betreuungszentrums, sondern auch Spaziergänger, die zwischen Geschwister-Scholl-Straße und Nicolaiplatz am Mühlgraben entlanglaufen.

Der Standort der Pflanzen sei gut. Denn sie stehen nicht den ganzen Tag in der Sonne, weil das nahe ehemalige Zitza-Produktionsgebäude Schatten werfe. Ihre Blüten werden die Duftwicken voraussichtlich vier bis sechs Wochen lang zeigen. Und genau darauf freuen sich die vier Männer, deren Nachnamen nicht öffentlich genannt werden sollen, wie Bolle. „Das wird schön“, ist sich das Quartett der Gartengruppe am Montag einig.

Dass sich die Gartengruppe um die Pflege der Wicken kümmere, sei Ehrensache. Der Gärtner wisse auch schon Bescheid, dass er beim Rasenmähen aufpassen solle, dass er keine der Pflanzen mit erwische. Doch die frisch gesäten Blumen sind nicht das einzige Projekt, um das sich die Gartengruppe kümmere. Sie pflege auch die Rabatte um den Therapiepavillon, der sich inmitten des Geländes befindet. Das heißt, dort zupfen die Männer regelmäßig Unkraut und wenn etwas nachgepflanzt werden müsse, erledigen die Männer auch das.