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Schultheater Schultheater: Frauenbande unterwegs

Von karin grossmann 11.04.2013, 18:00

droyssig/MZ - Anderthalb Jahre haben die Schüler der CJD Christophorusschule Droyßig das Theaterstück „Räuber. Schiller für uns“ geübt. Das Ergebnis ist sehenswert. Das war am Mittwoch bei der Durchlaufprobe in mehr als zwei Stunden zu erleben. Am Dienstag, 16. April, wird das Stück von Marlene Skala im Festsaal aufgeführt.

Es ist eigentlich ein Krimi, was die Mädchen und Jungen auf der Bühne zeigen. Doch Schillers historische Räuber werden modern gespielt. Dafür sorgt nicht nur der ET-Experte (Hanh Pham Do Hong), der immer mit dem Laptop auf der Bühne erscheint. Die Leiterin des Theaterkurses Ines Schneider probt jede Woche mit sechzehn Schülern mindestens 20 Stunden. Es ist nicht das erste Stück, das sie mit ihr einüben. Eigentlich ist es ein Familiendrama, weil sich zwei ungleiche Schwestern hassen. Die eine ist Franziska Moor, gespielt von Johanna Guhl, die ihre Schwester Charlotte (Anke Wittig) vom Haus vertreibt. Franziska fühlt sich benachteiligt, bringt ihren Roman schreibenden Vater (Simon Scherf) dazu, einen Brief an Charlotte zu schreiben, damit sie nicht die Familie verlässt. „Ich wollte diese Rolle unbedingt spielen“, sagt Johanna Guhl. Sie habe sich die ungeliebte Schwester ausgesucht. Ob sie nach dem Abitur einmal Schauspielerin wird, weiß sie noch nicht. Eigentlich will sie Medizin studieren. Doch die Leidenschaft am Theater bleibt.

Das macht sie auch, gründet eine Frauenbande und fällt in die Spirale der Gewalt bis es kein Zurück mehr gibt. Sie stehlen eine Menge Geld, erschießen dafür Menschen und landen am Ende im Gefängnis. Doch es geht auch um Liebe. Schließlich liebt die neidische Franziska den Freund Volker (Hendrik Lüers) von Charlotte, den will sie haben. Doch der unterstützt Lotte, besorgt für die Bande einen vollgetankten Fluchtwagen, während die zwei Polizisten festhält. Zwar die Bande vom Charlottes Vater zuerst in der Lagerhalle gefunden, der sie unterstützen will. Aber Franziska hat sie schon verraten. Die ganze Bande wird festgenommen. Kommissar (Isabell Jirsak) untersucht die Sachen.

Ein leichtes Stück hat sich der Theaterkurs diesmal nicht ausgesucht. Das weiß auch die Leiterin. „Doch die Schüler wollten dieses Stück spielen“, sagt Ines Schneider. Sie hatte ihnen rund zehn Vorschläge unterbreitet. Die Schüler haben sich die Texte durchgelesen und sich für „Räuber. Schiller für uns“ entschieden, erzählt sie.

Es sind Elft- und Zwölftklässler, die in diesem Theaterstück agieren. Manche haben jahrelang Erfahrungen gesammelt. Sie bleiben auf der Bühne ruhig, verbreiten keinen Stress, auch wenn ein Teil vom Text fehlt. Aber es sind in diesem Schuljahr neue Akteure dazugekommen, die erst einmal kleinere Texte haben.

Den Schülern geht es aber auch im die Qualität. Sie wollen das Stück auf die Bühne bringen, sagen sie. Deshalb haben sie sich die Zeit genommen. Jetzt sind sie bereit, dieses Theaterstück zu zeigen und hoffen auf einen guten Besuch von Eltern , Einwohnern und anderen Theaterinteressenten. Ausschnitte haben sie vor einem Jahr zur Probe beim 23. Gregorius-Schultheater-Fest im Juli des letzten Jahres in der Franziskanerklosterkirche gezeigt. Doch damals gab es noch keine Szenen als Schattenspiel. Dafür sorgen bei der Dauerprobe Christian Knetsch, Paul Eisenschmidt und SimonScherf für das benötigte Licht.