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Leichtfüßige Feldlerche mit Bauch und Humor

Von Heike Riedel 10.06.2005, 15:56

Lützen/MZ. - Peter Bargenda, das B, schrieb damals kurz vor Mitternacht das LCK provokant mit dem Finger auf Bodo Schleinitz' Brust - daher das S - und holte Helmut Richter, das R, noch mit heran, weil ohne den Vorsitzenden der Nationalen Front zu sozialistischen Zeiten in Lützen kaum etwas zu bewerkstelligen war. Und bis zum 5. März wurde dann tatsächlich gemeinsam alles auf die Reihe gebracht, um den 1. LCK aus der Taufe zu heben. Acht unverbesserliche Freunde von Geselligkeit und Spaß - Reinhard Bargenda, Bodo Schleinitz, Peter Bargenda, Gerd Rübner, Bernd Dube, Frank Putzer (verstorben), Joachim Luckner und Ramona Kreft - stellten sich vornan, jährlich eine karnevalistische Veranstaltung für die Lützener auf die Beine zu stellen.

Fünf davon sind heute noch aktiv. Und Bodo Schleinitz ist 69-jährig der Älteste unter ihnen. "So lange wie es geht, tret' ich mit den Feldlerchen auf", schränkt er sein Aktionsgebiet jetzt schon mal vorsichtig etwas ein. Dabei gibt es bisher kein Jahr, wo er nur einmal in den insgesamt mehr als 150 Veranstaltungen auf der Bühne gestanden hätte. Ungezählt sind die Arbeitsstunden hinter der Bühne und zu Hause für den Verein. Als einer der Baubudenrülpse ist Bodo Schleinitz mit seinem Humor bekannt geworden, mit der Arkona durch Lützen geschippert, als Tenor, Husar und Harald Juhnke hat er sich bewährt, Tuttifrutti und Sterntaler mit serviert. Humor und Tanzleidenschaft - er war einmal Turniertänzer - konnte er dabei so richtig entfalten. Aus seinem Bauch hat Bodo Schleinitz schließlich noch ein Markenzeichen gemacht.

"Karneval braucht viele Leute, die mitmachen", so das Erfolgsrezept, das seiner Meinung nach die Lützener auch bis zum 20-jährigen Jubiläum in diesem Jahr geführt hat. Er erinnert sich an die Hilfe der Markranstädter beim ersten Tanzunterricht, an Gabi Röhnert, bei der man die ersten Funken fand, daran wie Ramona Kreft und Heike Bergström tanzten. Viele sind wie er von Anfang mit ganzem Herzen dabei und freuen sich, wenn der Beifall sagt, dass sie gut ankommen.

Auf über 100 Mitglieder ist der Verein mittlerweile angewachsen. Sie sind in der Mehrzahl in den Programmen zu sehen. Für die im Hintergrund bricht Schleinitz eine besondere Lanze und berichtet aus eigener Erfahrung über die Klein- und Großarbeit, damit das Programm rund wird, über Elektrik, Musik, Kulissen, Tischkarten, Narrenkappen, Orden und manches mehr, das immer wieder von neuem zu bewältigen ist.