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Landesmeisterschaft im Spielmannswesen Landesmeisterschaft im Spielmannswesen: Mit Silber-Medaille ins Krankenhaus

Von Christiane Möller 24.06.2001, 15:04

Hohenmölsen/MZ. - "Bei uns regnet esdoch nicht", meinte Landesmusikwart GerhardMüller am Sonnabendmittag mit Blick auf diebedrohlich wirkenden Wolken am Himmel vonHohenmölsen. Besucher waren in Scharen indas Stadion der Stadt gekommen, um Bewaffnetmit Videokamera und Campingstühlen machtenes sich Einige auf der Aschenbahn, vor demgrünen Rasen bequem. 18 Musikformationen,die um den Titel des Landesmeisters im Musik-und Spielmannswesen kämpften, hautnah zu erleben.

Um 13 Uhr begann der farbenfrohe Einmarschder Klangkörper. Erstmals präsentierten sichin Hohenmölsen im Rahmen der elften Landesmeisterschaftdie verschiedenen Formationen. Nach einerkurzen Vorstellung der einzelnen Vereine undder Entscheidung für den Linksumlauf, begannschließlich der eigentliche Wettkampf."Diewichtigsten Bewertungs-Kriterien sind dieMelodieninstrumente sowie der Rhythmus", erklärteder Landesmusikwart im Gespräch mit der MZ.Aber auch der Gesamteindruck und die Bekleidungder Vereine, spiele bei der Punktevergabeeine große Rolle. "Aus diesem Grund habenwir uns ein neues Outfit zugelegt", erzählteder Vorsitzende des Hohenmölsener FanfarenzugesLutz Lisker.

Die Ausrichter der diesjährigenLandesmeisterschaft traten erstmals in weißerKleidung auf. Wie aber haben sich die Hohenmölsener,die nach acht Jahren zum ersten Mal wiedernach dem Titel greifen wollten, vorbereitet?"Wir haben dreimal in der Woche geprobt, warenim Trainingslager und haben jede Möglichkeitgenutzt, aufzutreten", berichtete Lisker.Dennoch glaubte er nicht an einen Sieg. "Ichdenke, die Ziegelrodaer werden das Rennenmachen", gab er am Nachmittag eine erste Prognose.Außerdem mussten die Hohenmölsener in letzterMinute umdisponieren. "Beim Zeltaufbau wurdeeiner unserer Mitglieder verletzt, so dasser ins Krankenhaus musste", fügte er hinzu.

Die Mitglieder des Vereins aus Ziegelrodewaren sehr selbstbewusst. "Wir haben zehnmalgewonnen. Deshalb glaube ich, wir werden auchheute siegen", zeigte sich Volker Funke siegessicher.Aber auch die restlichen Teilnehmer gabenalles, um die höchstmögliche Gesamtwertungvon 50 Punkten zu erreichen. "Das hat aberbislang noch niemand erreicht", obwohlZiegelrode in der Vergangenheit dicht dranwar",sagte Gerhard Müller, der mit denBedingungen in Hohenmölsen sehr zufriedenwar. "Das Stadion hier ist ideal für einesolche Veranstaltung. Leider ist der Windso stark, dass er die Klänge fortträgt. Dasist sehr schade", so Müller.

Dennoch zeigtesich Hohenmölsens Bürgermeister Hans Dietervon Fintel (CDU) sichtlich angetan von denKlängen. "Vor allem die Spielmannszüge undSchalmeiengruppen gefallen mir sehr gut, obwohlich den Hohenmölsenern natürlich ganz festdie Daumen drücke."

Am frühen Abend standen dann die Sieger derLandesmeisterschaft 2001 fest: im Nachwuchsbereichsiegten die Hettstedter vor Hasselfelde. Dritterwurde Ziegelrode. Und auch die Hohenmölsenerhatten Grund zur Freude. Sie belegten Platzzwei unter den Fanfarenzügen. Und mit derSilbermedaille ging's nach der Siegerehrungdann ins Krankenhaus, um auch dem außer GefechtGesetztem die Auszeichnung zu überreichen."Auf diese Platzierung sind wir sehr stolz.Und haben natürlich gebührend gefeiert", freutesich Lutz Lisker auch am Sonntag noch währendder Aufräumungsarbeiten im Stadion.