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Hobby Hobby: Herzklopfen vor den Löwen

Von Klaus-Dieter Kunick 26.03.2002, 14:25

Taucha/MZ. - Jessica will Tierärztin werden. Das steht für die Zwölfjährige Jessica Förster aus Taucha schon fest. Allen Grund hat sie ja, denn sie fühlt sich für allerhand Tiere verantwortlich. Da wären zum Beispiel die süß anzusehenden Weißbüscheläffchen, die sie täglich zu versorgen hat. Mehlwürmer, Grillen oder auch Obst und Gemüse verputzen die kleinen Kerle sowie Babybrei. Jessica kann die Beiden genau unterscheiden, denn Bobby, das Männchen, ist ein bisschen dicker, Chita erscheint hingegen ein wenig zierlicher. "Die Äffchen sind sehr neugierig, sie lassen sich gern graulen, und sie freuen sich auch, wenn man sich mit ihnen abgibt", erzählte das Mädchen. Dass sie sich auch um die Sauberhaltung der Tiere kümmert, versteht sich von selbst.

Fast jeden Tag ist auch die Freundin von Jessica, die zwei Jahre ältere Evelyn Zocher, mit bei den Äffchen. "Wir haben ebenfalls jede Menge Tiere zu Hause", berichtete Evelyn, wobei sie vier Pferde, zwei Hunde, Hühner, Enten und Kaninchen aufzählte. Und während sich beide Mädchen noch mit den Äffchen befassen, stolzierte derweil Pfau Willi auf der Suche nach Frischfutter auf der Wiese umher. "Das sind Zwerg-Sulmtaler", zeigte Jessica mit der Hand auf das Hühnervolk, die in Sachsen-Anhalt recht selten anzutreffen wären. Zahlreiche Wellensittiche, jede Menge Tauben und Schopfwachteln tummeln sich zudem in den Volieren. "Für die Zucht der Hessischen Kröpfer und der Spaniertauben habe ich bei Ausstellungen sogar schon einen Pokal gewonnen", freute sich die Schülerin.

Beim Rundgang zeigte Jessica dann ihre elf Kaninchen. "Zwei dürfen im Freien herumhoppeln. Sie kommen abends ganz allein wieder zurück und setzen sich vor ihren Käfig", meinte Jessica. Die Zwergziege Emmelie schien das wiederum zu langweilen. Während Jessica und Evelyn die beiden Pferde Lady und Laura aus dem Stall holten, um sie auf die Weide zu führen, bekam das möglicherweise Emmelie mit. Denn die Ziege "weiß", dass sie dann mit auf die Wiese hinaus kann. Und genau so kam es auch.

Kaum dort angelangt, stürmten die Pferde wie wild los, um sich auszutoben. "Manchmal kullert sich Laura mit dem Rücken auf der Wiese, dann fühlt sie sich wohl", merkte Jessica an und sagte weiter: "Die Ziege schaute sich das vom Pferd ab. Jetzt macht es Emmelie eben so." Bei den Tieren fühlt sich Jessica wohl. Nur, als sie neulich in Kenia nachts in einem Zelt mit ihrer Mutti schlief, dachte sie wohl an die Löwen. "Da hatte ich dann doch schon ein bisschen Herzklopfen."