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Hilfe sogar aus Dortmund Hilfe sogar aus Dortmund: So engagiert half eine Ex-Zeitzerin den Flutopfern von 2013

Von Angelika Andräs 02.06.2018, 10:00
Ellen Parlitz (rechts) und Annika Dettmann begleiteten natürlich den Hilfstransport für die Hochwasseropfer nach Zeitz.
Ellen Parlitz (rechts) und Annika Dettmann begleiteten natürlich den Hilfstransport für die Hochwasseropfer nach Zeitz. Helga Freund

Zeitz/Bochum - „Ich denke sehr oft an das Hochwasser von 2013“, sagt Ellen Parlitz. Die ehemalige Zeitzerin, die schon lange in Bochum lebt, startete vor genau fünf Jahren einen ganz besonderen Spendenaufruf. „Hallo zusammen! Wie wir alle wissen, gibt es in vielen Bundesländern Hochwasser und starke Überschwemmungen, auch meine Heimatstadt Zeitz ist betroffen. Deshalb habe ich mich spontan entschieden, das örtliche Tierheim zu unterstützen“, schrieb Ellen Parlitz an jenem schlimmen Wochenende und rief auf, zu spenden.

Ex-Zeitzerin half mit riesigem Spendentransport

Als die ersten Katastrophenmeldungen kamen, legte sie los. Dank des SV Herbede 1916 konnte sie, als die Evakuierung des Tierheims noch lief, einhundert Euro sammeln, die sie sofort überwies. Drei Wochen später kam sie mit einem riesigen Spendentransport nach Zeitz.

Große Sammelaktionen fanden statt, immer wieder landeten bei Annika Dettmar, die sich ebenfalls mit großem Einsatz um Hilfe für das Zeitzer Tierheim kümmerte, und Karin Jericho, die die Spendensammlung koordinierte, Anfragen, wie man noch helfen könne. Schnell wuchs die Hochwasser-Hilfstruppe auf gut 20 Mitglieder an. So kam auch der Kontakt zwischen Ellen Parlitz und den Wattenscheider Helfern um Karin Jericho zustande.

Menschen sammelten Hunderte Kilometer entfernt von Zeitz für schnelle Hilfe

Gemeinsam organisierten sie die Hilfe, den Transport. Und sogar die dortige Presse unterstützte die Aktion mit einem weiteren Aufruf und vermittelte den Kontakt zu den Organisatoren der Aktion. Und nicht nur im Tierheim in Zeitz verfolgte man erstaunt, zutiefst gerührt und voller Dank und Anerkennung, wie viele Menschen einige hundert Kilometer entfernt etwas für Zeitz und die Menschen in der Stadt tun.

Für Ellen Parlitz war das selbstverständlich. „Ich habe gar nicht lange darüber nachgedacht, es war klar, dass ich helfen muss“, sagt sie, „und ich würde es jederzeit wieder tun.“ Leider seien die Umstände damals nicht ganz so optimal gewesen. Es musste ja auch alles schnell gehen, kurzfristig organisiert werden, auch die Verteilung in Zeitz. „Aber nichtsdestotrotz war es schon Wahnsinn, was bewirkt wurde.“

Zeitz liegt ihr immer noch am Herzen. „Kontakt habe ich noch nach Zeitz, wir planen für Oktober ein Klassentreffen, worauf ich mich sehr freue“, erzählt sie, „mein Herz hängt noch sehr an meiner Heimatstadt. Und ich freue mich über den neuen Oberbürgermeister, der in meinen Augen ein ganz toller und kompetenter Mann ist.“ (mz)