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Haberkorn in Zeitz Haberkorn in Zeitz: Wie gefährlich ist eine Narkose wirklich?

Von Angelika Andräs 26.02.2015, 19:55

Zeitz - Narkose - damit verbinden sich für viele Patienten auch Ängste und falsche Vorstellungen. Der medizinische Sonnabend im Georgius-Agricola-Klinikum wird sicher mit einigen davon aufräumen. Natürlich wird der promovierte Mediziner Jörg Haberkorn, der Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, auf die Wirkung der Narkose eingehen und wie diese erzielt wird. Er wird über verschiedene Formen sprechen, wie Spiralanästhesie oder regionale Narkose. Und wie sieht es mit Angst aus, die viele Patienten vor der Narkose haben?

„Statistische Untersuchungen zeigen, dass die Gefahr, aus der Narkose nicht mehr zu erwachen, geringer ist, als auf dem Weg ins Klinikum im Straßenverkehr zu verunglücken.“ Aber Haberkorn weiß, dass es diese Sorgen gibt. „Oder auch die Frage, ob man in der Narkose redet, vielleicht seine Geheimnisse ausplaudert“, sagt er, „da kann ich beruhigen, niemand redet unter Narkose, man schläft tief und fest.“

Mindestens so interessant wie die Erklärung, wie der Patient in Narkose versetzt wird, was er gespritzt bekommt oder einatmet, ist es, zu erfahren, was vorher alles passiert. Nicht ohne Grund müssen Patienten, die eine Narkose erhalten sollen, schon einen Tag vorher ins Klinikum. Dann nämlich wird im Narkosegespräch alles genau aufgenommen: Grunderkrankungen, Begleiterkrankungen, Vorerkrankungen, Herz, Lunge, EKG, sogar die Zähne spielen eine Rolle oder die Frage, welche Medikamente ein Patient nimmt.

„Es gibt nicht einfach eine Wumm-Narkose, sondern ganz genau, spezifisch auf diesen einen Patienten zugeschnitten.“ Ganz abgesehen davon, dass im Zeitzer Klinikum immer ein Facharzt oder ein Mitarbeiter mit Facharztstandard die Narkose ausführt, Fachschwestern den Patienten im Aufwachraum betreuen, bis wirklich keine Gefahr mehr besteht. „Die Patienten haben mehr Angst vor der Narkose, als vor der Operation“, meint Haberkorn und muss nun doch lachen. Weil nämlich die Narkose genau dazu dient, den Patienten in einen Zustand zu versetzen, damit er die Operation oder den Eingriff schmerzfrei, im Tiefschlaf und mit angstlösender Amnesie übersteht.

Vielleicht wird am Sonnabend aber auch deutlich, welche entscheidende Rolle der Anästhesist, dem meistens kein Patient nach erfolgreicher OP dankt, außerdem noch spielt: Er macht es nämlich erst möglich, dass der Chirurg oder welcher Facharzt auch immer dem Patienten seine ärztliche Kunst in höchster Form angedeihen lassen kann. Von der Narkose hängt auch der Erfolg der OP ab. (mz)