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Faschingsumzug Faschingsumzug: Mit Klimper-Kasse und «Kaki Helau»

Von Sabine Ernst 27.01.2002, 17:25

Langendorf/MZ. - Vor der Langendorfer Gaststätte "Lorbeer" herrscht an diesem Sonntag bereits zur Mittagsstunde ausgelassener Frohsinn. Weiße Mäuse, teuflisch gute Bösewichte und grüne Faschingspolizisten treten ungeduldig von einem Bein auf das andere. Sie warten auf das dreifache "Kaki Helau", das den alljährlichen Straßenumzug des Ersten Langendorfer Karnevalclubs einläutet.

Die bunten Narren wird es in dieser Saison in den Ortsteil Obergreißlau verschlagen. Hier ist das Prinzenpaar - Karsten Fink und Gabi Steingraf - zu Hause. Und deshalb, so glauben die Faschingsfreunde, werde man dort diesmal besonders spendabel sein. Während des Straßenumzuges wollen die Jecken nämlich ihre so genannte Klimper-Kasse füllen. Im Gegenzug erteilen qualifizierte Karnevalsmönche ihren Segen. Mit diesem versehen sie zu Beginn des lustigen Treibens zwei Mitarbeiter der Volks- und Raiffeisenbank Saale-Unstrut, die einen Scheck in Höhe von 400 Euro überreichen. "Das Geld soll der Jugendarbeit zu gute kommen", sagt der stellvertretende Vereinsvorsitzende Günter Marggraf, der die Spende entgegennimmt. Die kleinen Nachwuchsnarren freut es. Theaterschminke und Kostümstoffe - bei grünen Funken und roter Funkengarde gleichermaßen gefragt - können davon neu angeschafft werden.

Die neunjährige Luise gehört zu den grünen Funken. Sie marschiert zum ersten Mal im Umzug mit und ist deshalb sehr aufgeregt. Franziska Bach ist weniger publikumsscheu - das selbstbewusste Funkenmariechen steht im Mittelpunkt der kleinen Tänzer. Erfahrene wie Kathrin Scherf (14) hingegen wirbeln in der Funkengarde mit. Der frische Wind, der den rotkostümierten Mädchen um die Nase weht, kann die Stimmung nicht trüben: Eine wahre Faschingsseele lasse sich davon nicht den Spaß verderben. So habe auch nicht das Wetter, sondern eine intensive Karnevalsfeier am Vorabend zu kleinen personellen Ausfällen geführt, verrät der grüne Faschingspolizist Günter Teilemann.

Dennoch verbucht der Mummenschanz 50 Jecken. Sie werden traditionsbewusst von den Leißlinger Blasmusikanten angeführt. Denen folgt die achtköpfige Funkengarde samt grünem Nachwuchs. In der Mitte des Zuges winkt das hübsche Prinzenpaar. Die Hoheiten haben es sich in einem Cabrio gemütlich gemacht. "Nicht schlecht", raunen die Zuschauer am Straßenrand. Und schon nach wenigen Metern klingelt es in der Klimper-Kasse.