Fasching im Schnaudertal: Fasching im Schnaudertal: Wittgendorf tanzt im Gangnam-Style

Wittgendorf/MZ - Am Samstagabend gegen 19 Uhr war einiges los auf den Straßen des kleinen Örtchens Wittgendorf im Schnaudertal. Der Carnevals Club Wittgendorf (CCW) hatte zum Faschingstanz geladen. Bunt kostümiert zogen die Einwohner sowie zahlreiche Gäste aus den umliegenden Orten zum bunt geschmückten Saal, in dem mit flotter Musik schon ordentlich eingeheizt wurde.

Unterdessen bereiteten sich die Akteure auf ihre Auftritte vor. „Hast du gehört, wir haben nur einen Sketch lang Zeit zum Umziehen!“ „Frau Ellermann, können Sie mir mit der Haarspange helfen?“ „Mama, nicht so ziepen!“ - So und ähnlich klang es in den Umkleiden der jungen Himmelsstürmer, die, trainiert von Monika Ellermann, zunächst einen Garde- und später noch einen Showtanz vorführen sollten.

Die Trainerin, mit 33 Jahren Vereinszugehörigkeit zugleich Gründungsmitglied des Clubs, feierte an diesem Abend gemeinsam mit ihrem Verein ein närrisches Jubiläum und ließ sich dennoch durch nichts aus der Ruhe bringen. „Die Kinder sollen Spaß haben, allein darauf kommt es an“, meinte sie und ihre Schützlinge bewiesen später, wie viel Freude sie am Tanzen haben.

Während sich die Tänzerinnen und Tänzer aufwärmten, füllte sich der kleine Saal zusehends, bis kurz vor Programmbeginn alle Sitzplätze rund um die Auftrittsfläche belegt waren. Zu den Klängen des „Treuen Husar“, intoniert von der Band „Music-Express“, marschierte der Elferrat ein, gefolgt von der Himmelsstürmer-Garde mit dem Prinzenpaar Andrea und Jan. Den beiden gefällt es auf dem Thron so sehr, dass sie bereits zum zweiten Mal als Prinz und Prinzessin für den CCW dabei sind. „Vor fünf Jahren waren wir auch schon Prinzenpaar. Nicht, weil es keine Nachfolger gäbe, sondern einfach, weil es Spaß macht“, ließ Prinz Jan verlauten, und man glaubt es ihm gerne.

Von ihrem exponierten Platz auf der Bühne bei den Musikern hatten Andrea und Jan dann auch tatsächlich einen hervorragenden Blick auf das folgende, rund zweistündige Showprogramm, bei dem sich Tanz und Bütt abwechselten und keine Langeweile aufkam.

So gaben die Himmelsstürmer nach ihrem Gardetanz eine Zugabe zu Gangnam-Style, was in den Gardekostümen besonders interessant aussah. Es folgte die Rentnergang und später erhellten die Sternschnuppen den Saal. Die jüngsten Tänzer des CCW ertanzten sich mit ihrem Clown-Medley eine verdiente Zugabe.

Besonders erwähnenswert ist auch die Jugendbütt von Felix, dem Azubi, sowie den Schülern Leon und Robin, die mit schlauen Erkenntnissen ihr Publikum zum Lachen brachten: Robin: „Was ist eigentlich impotent?“ Während sich Felix noch fragt, wie er das so einem Knirps erklären soll, hat Leon die Lösung schon parat: „Das ist wie wenn man mit gekochten Spaghetti Mikado spielen will.“

Eine halbe Stunde Vorbereitung hat sie der Sketch laut Leon nur gekostet, und weil es soviel Spaß macht, darf man sich im nächsten Jahr schon auf eine Fortsetzung freuen. So ging es weiter im Programm und ein Höhepunkt jagte den nächsten. Nicht nur in „Mustafas Döner-Höhle“ herrschte eine Bombenstimmung. Alle Akteure und die Organisatoren waren mit viel Herzblut bei der Sache. Nach dem Programmteil wurde getanzt bis in den frühen Morgen.