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Ehrenamtliches Engagement Ehrenamtliches Engagement: Archäologie fasziniert die Freiwilligen

Von Bärbel Schmuck 25.06.2003, 17:11

Weißenfels/MZ. - "Wir wollten unseren Grabungsleiter nicht im Stich lassen", erklärt Kuhn, der gelernter Maurer ist und wie die anderen ein Jahr lang über den zweiten Arbeitsmarkt bei der Kommunalen ökologischen Sanierungs-, Qualifizierungs- und Entwicklungsgesellschaft (KöSa GmbH) beschäftigt war. Das Alter der Fundstücke sei faszinierend und - vor allem der gut erhaltene Zustand, verweist der aus Borau stammende Familienvater auf freigelegte Grabstätten aus der Slawenzeit um 800 oder auf die erst vor kurzem geborgene Feuerstätte aus dem 10. / 11. Jahrhundert.

"Was uns immer wieder begeistert, ist die solide Handwerksarbeit unserer Vorfahren", bemerkt Gabriele Gaebel anerkennend. Auch weil die gelernte Schuhfacharbeiterin, die zur Bauzeichnerin umgeschult hat, während der Ausgrabungen eine Menge gelernt habe, mache sie freiwillig weiter. Nebenbei schreibt sie Bewerbungen und hofft auf Arbeit. "Wenn es sein muss im Westen", sagt die Weißenfelserin. "Das Schlimmste ist, kein Echo zu erhalten", berichtet Silvio Kuhn. "Ich habe 13 Bewerbungen laufen und noch auf keine eine Antwort."

Peter Hiptmair zeigt sich bewegt vom Engagement seiner freiwilligen Helfer. "Ich war überrascht", gibt der 40-jährige Österreicher zu, dessen Vertrag mit der Stadt Weißenfels bis zum Jahresende läuft. "Schließlich arbeiten die Leute hier ohne Geld." Am Dienstag beginnt eine neue, halbjährige Arbeitsbeschafffungsmaßnahme (ABM) bei der KöSa. Fünf Frauen und zwei Männer stehen dem Salzburger dann zur Fortsetzung der Grabungen zur Verfügung.