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Bei der Polonaise geht die Post so richtig ab

Von Uta Kunick 23.01.2005, 18:40

Wittgendorf/Osterfeld/MZ. - Umringt von der Funkengarde des Carnevalsclubs Wittgendorf (CCW) fühlte sich der adlige Heiko als Hahn im Korb. Das närrische Volk erlebte ein buntes Programm. Die Super-Knaller tanzten so gut, dass das Publikum lauthals Zugaben forderte. Die tanzenden Männer aus dem Silvesterrat standen den Kleinen nicht nach. Auch die Mega Girls, die Young Generation und die Gruppe Poison bewegten sich gekonnt nach den Rhythmen.

Zwischendurch mischten die Narren vom CCW mit Sketchen das Programm auf. Da tauchte unter anderem ein russischer Offizier auf, um über das Leben mit all seinen Möglichkeiten zu philosophieren. Auch eine Gemeinschaftsausschusssitzung der inzwischen aufgelösten Schnaudertal-VG wurde von den Jecken auf die Schippe genommen.

"Das Programm gefällt mir sehr gut", sagte Bernd Meyer. Der Mann aus Roda liebt die Geselligkeit. Genau wie seine Frau, die die Karten für den Karneval besorgt hatte. Meyer war zum einen von den Kostümen und zum anderen von der Themenvielfältigkeit angetan.

"Wir fahr'n in die Tschechei", tönte es zu später Stunde aus der Bauernstube in Osterfeld. Der 1. Lissener Carnevalsverein (LCV) schickte seine Randfichten auf das Parkett. Da hielt es niemanden mehr auf dem Platz. Schneemann, Gerippe, Clown und die anderen kostümierten Gäste vereinten sich bei einer Polonaise und sangen mit.

Der 1. LCV zog wieder sämtliche Register, um den Saal zum Toben zu bringen. Nach ein paar Jahren der Enthaltsamkeit trat der in der Matzturmstadt bekannte Pfarrer Appenhülsen (alias: Manfred Hultsch) wieder hinter die Kanzel. Mit ruhiger und besonnener Stimme erzählte der Geistliche, wie er zwei Flaschen Becherovka - fest unter die Arme geklemmt - über die Grenze schmuggeln wollte. Mit dem Satz: "Ja, mein Sohn. Aber ich habe alles unter den Armen verteilt", antwortete er wahrheitsgetreu auf die Frage des Zollbeamten, als dieser den Pfarrer befragte, ob er etwas eingekauft hat.

Stimmung in Osterfeld

Auch Doktor Wunderlich (Monika Pietsch) praktizierte auf der Bühne. Im Dialog mit Frau Weibisch (Lothar Pietsch) schlug der Mediziner der jammernden Frau ein Lifting vor, das Vater Staat in dem speziellen Fall unter der Rubrik Altbausanierung mitfinanziert.

Die Flotten Motten vom Zeitzer Kultur- und Kunstverein zeigten zwischen den Programmteilen Proben ihres Könnens, was das Publikum mit viel Beifall honorierte. Und wie jedes Jahr, glänzten auch dieses Mal wieder ganz große Stars auf der Bühne in Osterfeld. Neben Mireille Mathieu (Monika Pietsch) reisten Bonnie Taylor (Angela Hardies), Matthias Reim (Herold Rümmler) und Tina Turner (Bernd Rennebach) an.