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Bagger begeistert Experten

Von Maria Barsi 09.08.2006, 16:59

Profen/MZ. - Jetzt gibt es viel Interesse für den Weg, den die Mibrag mit diesem Bagger ging.Nach fast anderthalb Stunden Erkundung stieg Yerken Rakhmanjulov am Mittwoch widerstrebend aus der Höhe des Schaufelradbaggers SRs 2000 mit Verladegerät wieder hinab ins Abbaufeld Schwerzau im Tagebau Profen.

Was er gesehen hatte, hatte ihn schwer beeindruckt. Dieser Schaufelradbagger, dem die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft (Mibrag) bei seiner Taufe am 30. Juni den Namen "Manitschka" gab, sei der modernste, den er kenne, sehr bequem für das Bedienpersonal, glänze mit hoher Leistung und einem hohen Durchschnitt an Automatisierung.

Der Mann muss es wissen, denn er ist Direktor für Wartung und Instandhaltung im Steinkohle-Tagebau Bogatyr, nahe der kasachischen Stadt Ekibastus. Dorthin waren Anfang der siebziger Jahre die ersten der insgesamt gebauten 53 Schaufelradbagger dieses Grundtyps gegangen, kältebeständige, versteht sich.

Rakhmanjulov staunte am Mittwoch nicht als einziger Gast der Bea Elektrotechnik und Automation GmBH, deren Mitarbeiter 45 km Kabel in den Bagger eingebaut hatten, dazu noch vier Videokameras zur Sicherung und Überwachung der Anlagen. Mit ihm und dem Bea-Vertreter in Kasachstan Islam Imenov kam eine ganze Delegation aus Kasachstan. Dort sind noch immer sieben SRsk 2000 ohne Verladegerät aus Lauchhammer im Einsatz, inzwischen auch neue Bandwagen und eine neue Förderbrücke von Man Takraf. Der Besuch am Mittwoch in Profen und am Donnerstag bei Vattenfall in Spremberg habe zum Ziel, auch die kasachischen Schaufelradbagger aus den siebziger Jahren in der Art zu modernisieren, wie es bei der Mibrag in Profen schon geschehen sei. Dank der Firma Bea sei man dazu auch in der Lage.

Dr. Stephan Uhlemann, bei der Mibrag Abteilungsleiter technische Dienste, verhehlte seinen Stolz über Manitschka nicht und teilte durchaus Rakhmanjulovs Einschätzung. "Der Bagger ist richtig gut. Ist ein Gerät, das eine ganz starke Leistung bringt und passt hervorragend bei uns rein", sagte er und beantwortete gern die Fragen der Gäste.

Diese interessierten sich beileibe nicht nur für die technisch-taktischen Daten, sondern auch für die Ersatzteil- und Lagerwirtschaft, für Abschreibungsmodalitäten, für die Kosten und Lieferzeiten der Ersatzteile für die Großgeräte und Nebenanlagen. Was sie hörten, war ihnen offensichtlich so neu nicht. Stahl-, Kupfer-, Kabelpreise schnellten in die Höhe und bei Ersatzteilen aus Deutschland müsse auch die Mibrag mit bis zu 14 Monaten Wartezeit rechnen. Doch da helfe alles nichts, man werde beginnen, die kasachischen Tagebau-Geräte zu modernisieren. "Wir müssen nun nur noch klären, wie wir das finanzieren", sagte Rakhmanjulov mit einem unschuldigen Seitenblick auf die Kollegen von der Bea GmbH.