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B2 im Burgenlandkreis B2 im Burgenlandkreis: Lastwagen mit 600 Ferkeln kippt um

Von claudia petasch 12.02.2014, 10:45
Auf der B2 nahe Droßdorf ist ein Schweinetransporter umgekippt.
Auf der B2 nahe Droßdorf ist ein Schweinetransporter umgekippt. Petasch Lizenz

Drossdorf/MZ - Bei einem Unfall, der sich am Mittwochvormittag auf der Bundesstraße 2 zwischen Giebelroth und Droßdorf ereignete, starben etwa 50 Ferkel. Weitere 100 Schweine wurden bei dem Unfall mit einem Tiertransporter verletzt oder kreislaufgeschädigt. Das sagte der stellvertretende Leiter des Veterinäramtes im Burgenlandkreis Volkmar Schurig. Der Fahrer des Lkw blieb unverletzt.

Tiere in Ersatzfahrzeuge umgeladen

Schurig machte sich an der Unfallstelle ein Bild und dokumentierte alles. Währenddessen luden die Mitarbeiter eines landwirtschaftlichen Betriebes aus dem Raum Zeitz die verletzten und unverletzten Tiere auf drei Ersatzfahrzeuge um und brachten diese zu dem zirka eine Fahrtstunde entfernten Mastbetrieb nach Poppel in der Gemeinde Lanitz-Hassel-Tal im Burgenlandkreis. Dort wurden sie von einem weiteren Tierarzt untersucht, der einschätzte, wie schwer die Verletzungen sind. „Der Tierarzt vor Ort entscheidet nach Tierschutzgründen, ob die Tiere ohne Behandlung aufgestallt werden können, sie behandelt oder schmerzlos getötet werden müssen, damit sie nicht weiter leiden“, erklärte Schurig.

Er sagte auch, dass der Ersatztransport des Betriebes sehr gut organisiert war. Binnen kurzer Zeit waren drei Fahrzeuge da. Unzählige Mitarbeiter halfen mit, die Tiere zu verladen, damit sie schnellstmöglich zu dem Mastbetrieb gefahren werden konnten. Die Hänger waren alle mit Stroh ausgelegt, so wie es bei einem solchen Transport nötig sei.

Der Unfall selbst ereignete sich kurz nach 10 Uhr auf einem geraden Abschnitt der B 2. Beladen war der Lkw, der in Richtung Droßdorf unterwegs war, mit insgesamt 600 Ferkeln und Läufern, die zu dem Mastbetrieb nach Poppel gebracht werden sollten. Aus bisher ungeklärte Ursache kam das Fahrzeug auf der geraden Strecke nach rechts von der Fahrbahn ab, riss zirka 100 Meter Bankette und mehrere Leitpfosten mit sich und kam letztlich auf einem Feld auf der Seite zum Liegen. Der Schaden beträgt etliche tausend Euro, teilte die Polizei mit.

Warum der 55-jährige Fahrer mit dem Fahrzeug zu weit nach rechts auf den unbefestigten und etwas abschüssigen Seitenstreifen kam, konnte weder an der Unfallstelle noch später geklärt werden, so Jörg Bethmann, Pressesprecher des Polizeireviers Burgenlandkreis. Alkohol sei nicht im Spiel gewesen, sagten die Polizeibeamten vor Ort. Ein dort durchgeführter Atemalkoholtest beim Fahrer ergab 0,0 Promille, teilten die Polizeibeamten an der Unfallstelle mit.

Behinderungen auf der B2

Während die Tiere in die Ersatzfahrzeuge umgeladen wurden und auch später, als ein Bergungsteam den Laster vom Feld hob, musste die B 2 in dem Unfallbereich immer wieder kurzzeitig voll oder zumindest einseitig gesperrt werden. Autofahrer mussten sich daher in Geduld üben, es bildeten sich zeitweise kilometerlange Staus.

Für Jörg Bethmann ist es schon kurios, dass binnen zwei Monaten an fast der gleichen, noch dazu geraden Stelle der B 2 Fahrzeuge von der Fahrbahn abgekommen sind und auf dem Feld landeten. Im Dezember war es ein Sattelzug, der dort verunglückte. Damals waren die Straßenränder besonders feucht. Das sei derzeit nicht der Fall, so Bethmann. „Aber wenn so ein schweres Fahrzeug auf den Straßenrand kommt, zieht es dieses rüber, ob es nun besonders nass ist oder nicht“, so Bethmann.

Alltäglich ist so ein Unfall mit Tiertransportern für die Polizeibeamten im Burgenlandkreis keineswegs. Der letzte Vorfall, der für einige der Tiere tödlich endete, ereignete sich im März 2009 im Burgenlandkreis. Damals verunglückte ein Traktor in Wethau auf der B 180 schwer. Er hatte Wildpferde transportiert, drei von ihnen starben in der Folge des Unfalls. Der Fahrer hatte damals einen Blutalkoholwert von 1,87 Promille und war vermutlich auch viel zu schnell unterwegs.