1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zeitz
  6. >
  7. 4. Drachenfest: 4. Drachenfest: Himmelsstürmer im Aufwind

4. Drachenfest 4. Drachenfest: Himmelsstürmer im Aufwind

Von Klaus-Dieter Kunick 15.09.2003, 16:28

Pirkau/MZ. - Sie hatte, wie viele andere Kinder und Erwachsenen ebenfalls, unheimlichen Spaß daran, zu sehen, wie sich alle farbenprächtigen Objekte in die Lüfte erhoben. (Groß-)Väter, Kinder und Drachen - das scheint einfach zusammenzugehören. "Dass man den Drachen nur noch im Herbst steigen lässt, wenn die Blätter beginnen zu fallen und die Winde pfeifen, ist heute nicht mehr so", erklärte Jens Liebscher. Er ist neben Tom Teubner einer der beiden Organisatoren des in Döbeln ansässigen Vereins "Saxonia", die sich für die Veranstaltung am Mondsee gemeinsam mit dem Freizeitpark Pirkau den Hut aufgesetzt haben. "Das Ganze findet zum vierten Mal statt, und ich muss sagen, es werden von Jahr zu Jahr mehr Leute, die hierher zu uns kommen", erzählte Liebscher. Im vergangenen Jahr seien das immerhin einige hundert Schaulustige gewesen, die sich das Spektakel nicht entgehen lassen wollten.

Das wollte auch der Dresdner Michael Krahl nicht, und der ist immerhin Deutscher Meister im Lenkdrachenfliegen. "Es hat sich eben bis in die sächsische Metropole herumgesprochen, dass am Mondsee eine herrliche Atmosphäre herrscht", meinte Teubner scherzend.

Mit den Vorbereitungsarbeiten befasste sich gerade Jens Schütte aus Naumburg, der mit seinem Bruder angereist war. Seit vier Jahren würden sie sich mit dem Drachenfliegen beschäftigen, war von dem Naumburger zu erfahren. "Irgendwann habe ich mal ein billiges Exemplar gekauft. Aber daraus ist eben mehr geworden", so Schütte.

Bis auf eine Höhe von etwa 40 Metern könne er seinen Drachen steigen lassen, ergänzte er. Aber auch um die 100 Meter würden mit dem Delta-Drachen erreicht. "Mir gefällt vor allem das Spiel mit dem Wind, das reizt mich enorm", merkte der Hobbydrachenflieger aus der Domstadt an. So langsam nähere man sich dem Können der Profis. Aber an deren Wettkämpfen, die in den alten Bundesländern stattfinden, beteilige man sich aus Entfernungsgründen nicht.

Viel Spaß gab es am Sonntag beim Rokkaku - dem speziellen "Drachen abschießen". Die Besitzer lassen ihre bunten "Himmelsstürmer" gleichzeitig aufsteigen, wobei dann jeder versuchen muss, den anderen "abzuschießen".

Aber nicht nur bei diesem Wettkampf stellte Schütte sein Können unter Beweis. Er ist auch ansonsten auf Draht: Schon heute wandte er sich an die Geschäftsführung der Landesgartenausstellung, die im April 2004 in Zeitz stattfindet. Dort können die Besucher sich dann auf Schauvorführungen freuen.