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Wittenberg Wittenberg: Immer den Schildern nach zum Splash!-Festival

Von Claudia Lasslop 05.07.2012, 17:13

Gräfenhainichen/MZ. - Immer den Schildern nach, dann kann an diesem Wochenende eigentlich nichts schief gehen. Schon am frühen Donnerstagmorgen waren Alexander Kühle und Patrick Beer vom Wittenberger Straßenservice Stramark unterwegs, um den Splash!-Besuchern die richtigen Wege zu ihrem Festival zu weisen.

Allein auf der B 107 zwischen Jüdenberg und der Kreuzung B 100 haben sie rund 40 Extra-Schilder aufgestellt, die nicht nur den tausenden Gästen sagen, wo sie ihre Autos, wo ihre Zelte abstellen dürfen. Auch der Durchgangsverkehr wird von der üblichen Geschwindigkeit bis auf 30 Stundenkilometer verlangsamt, "damit jeder sicher zwischen Festival und Zeltplatz unterwegs sein kann", sagt Alexander Kühle, der seit zehn Jahren im Familienunternehmen Stramark arbeitet und von seinem Vater die Geschäftsführung übernommen hat. Was in Ferropolis zu beachten ist, weiß er aus langjähriger Erfahrung, was schief gehen kann ebenso. Er hat deshalb auch am Verkehrskonzept der Stadt aus Eisen mitgearbeitet.

Die Touren mit dem vollgepackten Zwölftonner führten am Donnerstag aber nicht nur nach Ferropolis. Auch die Abfahrten auf der Autobahn 9 und die Routen über die Landstraßen wurden mit Hinweisschildern gespickt. Da Dessau am Wochenende zum Sachsen-Anhalt-Tag lädt, müssen die großen Besucherströme möglichst aneinander vorbei dirigiert werden. Für die Splash!-Anfahrt sind daher schon die Ausfahrten Coswig und Bitterfeld sowie die Wege über die Landstraßen nach Gräfenhainichen ausgeschildert. Die Anschlussstelle Dessau-Ost und die Ortsdurchfahrt Oranienbaum sollen so entlastet werden.

Dabei ist den Routenplanern nur allzu bewusst, dass viele lieber ihrem Navigationsgerät oder der bekannten Strecke aus den Vorjahren als einer Empfehlung am Straßenrand vertrauen. Mit Chaos rechnet dennoch keiner: "Chaos ist, wenn gar nichts mehr geht", sagt Kühle und beschreibt bei Festivals in Ferropolis vor allem den langgestreckten Anreisezeitraum als Vorteil. Wie aufs Stichwort krochen bereits Donnerstagmorgen erste Splasher aus ihren Zelten, während um sie herum Aufbautrubel herrschte und ein Großteil des Publikums noch auf sich warten ließ.

In welchem Zustand sie ihre Schilder nach dem Wochenende wiedersehen, können die Stramark-Mitarbeiter jetzt nur ahnen. Eins ist sicher: Das Festivalvolk hat sich bei Verzierungen als kreativ und wenig zurückhaltend erwiesen. Da ein Aufkleber, hier ein Graffiti oder auch das ganze Schild einfach mitnehmen. Kühle und seine Kollegen sind mittlerweile einiges gewöhnt. Zu einem zunächst wunderlich anzusehenden Mittel haben die Festival-Veranstalter gegriffen: Die feste Beschilderung des Geländes, wie etwa die der Bushaltestelle, wurde kurzerhand in Folie eingewickelt und so vorerst gegen Verzierungen geschützt.

Kein Splash! ohne Regen. Auf manch unfreiwillige Tradition müssen die Festivalbesucher auch dieses Jahr nicht verzichten. (FOTO: THOMAS KLITZSCH)
Kein Splash! ohne Regen. Auf manch unfreiwillige Tradition müssen die Festivalbesucher auch dieses Jahr nicht verzichten. (FOTO: THOMAS KLITZSCH)
Thomas Klitzsch