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Wittenberg Wittenberg: Abgesang mit Ausstellung

Von irina steinmann 09.12.2011, 17:21

wittenberg/MZ. - Mit einer Ausstellung samt Live-Präsentation ausgewählter Projekte im Neuen Rathaus hat sich die Stadt Wittenberg am Freitag von "Stärken vor Ort" verabschiedet. Das EU-Programm zur Förderung benachteiligter Mitmenschen läuft nach drei Jahren auch dort zum Jahresende aus. Insgesamt wurden 600 000 Euro für 67 Projekte ausgereicht, an denen 1 184 Personen, zumeist Jugendliche, teilnahmen; die maximale Fördersumme betrug 10 000 Euro je Mikro-Projekt in den Quartieren Trajuhnscher Bach, Lerchenberg und Lindenfeld sowie Wittenberg West und Piesteritz.

Es sei gelungen, "Teilhabe zu erreichen und Netzwerke zu spinnen", sagte Bürgermeister Torsten Zugehör (parteilos). Die Botschaft, "wir sind

eine

Stadt", die das Programm mit Leben erfüllt habe, sei "sehr wichtig" für Wittenberg. Er bedauere, dass gegenwärtig kein Nachfolgeprogramm in Sicht sei.

Freilich wird trotzdem eine Menge bleiben von den "Stärken vor Ort", die ohnehin nicht als Daueralimentierung sondern zur Anschubfinanzierung wünschenswerter Initiativen gedacht waren. So gilt beispielsweise das Familienzentrum "menschenskind" der Stadtkirchengemeinde als feste Größe: Mehrmals wöchentlich treffen sich im früheren Kirchlichen Forschungsheim Eltern mit Kleinkindern, um dem Nachwuchs kreativ auf die Sprünge zu helfen und Erfahrungen auszutauschen. Man folge christlichen Werten, die Gruppen seien aber offen für alle, so Anja Gutzmer vom Arbeitskreis des Zentrums. Weitermachen will nach Auskunft von Projektleiterin Melanie Ilchmann auch der Kinder- und Jugendzirkus des Internationalen Bundes (IB) mit den kleinen Mädchen aus dem IB-Hort und der ehrenamtlichen "Zirkustrainerin" Kathrin Keil. "Wir warten jetzt auf weitere Auftrittsmöglichkeiten", sagte Keil, nachdem ihre Mädchen im Rathaus sehr geschickt die Teller hatten kreisen lassen. Drei Schneiderinnen, die die kleinen Artisten ausstaffierten, arbeiten jetzt für den Trachtenverein, so Ilchmann. An der Ganztagsschule Friedrichstadt wird man sich noch eine ganze Weile an den Ergebnissen der - insgesamt drei - abgeschlossenen Projekte erfreuen können: In Zusammenarbeit mit dem Exil e.V. als Projektträger und dem Berufsbildungswerk der Wirtschaft BBW malerten Schüler unter anderem die Aula und kümmerten sich um die Metallbänke auf dem Schulgelände. Und am Abend hatte im KTC ein Stück des Theaterjugendclubs Premiere - ebenfalls ein "Stärken vor Ort"-Projekt.

Über alle 22 Projekte dieses letzten Förderjahres kann man sich jetzt auf den Schautafeln der Ausstellung im Flur des Neuen Rathauses (unweit des Bürgerbüros) informieren - und vielleicht sogar für sich selbst Anregungen gewinnen.