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Voltigiergruppen aus Rotta und Korgau Voltigiergruppen aus Rotta und Korgau: Training am etwas anderen "Pferd"

Von Karina Blütghen 30.11.2014, 18:11
Leonie Walther bekommt Unterstützung von Sarah Sillus.
Leonie Walther bekommt Unterstützung von Sarah Sillus. Klitzsch Lizenz

Kemberg - Melanie findet die Turnhalle in Kemberg toll. So viele Geräte und Möglichkeiten zum Turnen und Ausprobieren. „Ich war schon auf dem Barren, habe eine Rolle und seitwärts den Abgang gemacht“, erzählt die Siebenjährige. Marleen, neun Jahre, freut sich zu dem Zeitpunkt noch auf die Barrenübung. „Ich war schon am Holzpferd“, berichtet sie in der Mittagspause. Klasse finden die Mädchen, sich rückwärts fallen zu lassen von einem Kasten, wobei sie von den anderen aufgefangen werden.

Melanie ist Mitglied im Reit-, Zucht- und Fahrverein „Heideland“ Korgau, Marleen übt im Sportverein Fliethbachtal Rotta. In beiden Vereinen gibt es Voltigiergruppen, und beide Gruppen haben gemeinsam mit knapp 30 Kindern und Jugendlichen einen Trainingstag eingelegt. So viel Trubel in den Pausen herrscht, so konzentriert gehen die Kinder und Jugendlichen danach wieder ans Training. Ohne Murren wird in mehreren Gruppen auf den Matten und an den Bänken Kraft getankt, werden Übungsteile geprobt, die später auch auf einem Pferd zur Anwendung kommen.

Beim richtigen Pferd müssen alle mit ran

„Wir machen immer mal was zusammen. Wenn man sich gegenseitig unterstützt, haben die Kinder das meiste davon“, findet Peggy Sillus. Die Rottaer Trainerin ist froh, dass viele Eltern ihre Unterstützung geben, sei es beim Pausenimbiss oder als Übungsleiter in der Halle oder von Frühjahr bis Herbst draußen in der Natur. Und während ein Holzpferd in die Ecke geschoben werden kann, müssen beim richtigen Pferd alle mit ran, sei es bei der Pflege oder beim Saubermachen im Stall.

Elke Kurzke, die die Korgauer Gruppe leitet, sieht als Vorteil eines Trainingstages, dass man einen fairen Umgang lernt und es keinen Stress zwischen den Gruppen gibt: „Wir können gemeinsam trainieren und im Wettkampf die Leistungen der anderen anerkennen.“ Ohnehin kennen sich die Turner und Turnerinnen auf den Pferden schon. „Einige aus dem Korgauer Verein sind in meiner Klasse“, sagt Marleen.

33 Kinder und Jugendliche in drei Gruppen

In Bad Schmiedeberg ist Voltigieren inzwischen eine Schulsport-Arbeitsgemeinschaft, dadurch habe man auch Turnhallenzeiten in der neuen Sporthalle der Kurstadt, freut sich Elke Kurzke, die in Korgau derzeit 33 Kinder und Jugendliche in drei Gruppen betreut.

Was beim Üben in Kemberg auffällt: Im Voltigeren gibt es nicht die Trennung zwischen den Großen und den Kleinen. „Hier müssen alle zusammen etwas machen“, weiß Elke Kurzke, dass bei Hebeübungen auf dem Pferd alle aufeinander angewiesen sind. Sich rückwärts fallen zu lassen ist solch ein ungewohntes Bild. Da fangen nicht nur die Großen die Kleinen auf, auch die Jüngsten schaffen es in der Gruppe, Ältere vor dem Sturz auf die Matte zu bewahren. Mit solchen Erfolgserlebnissen bleibt das Jahr gut in Erinnerung. (mz)