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Viele Geschäfte mit offenen Türen

11.12.2006, 16:43

Wittenberg/MZ/sho. - Weit geöffnet präsentierten sich die Türen vieler Geschäfte; große Ketten hatten sich ebenso beteiligt wie kleine Familienbetriebe. Besonders in den Läden rund um den Marktplatz herrschte reger Betrieb.

Andrea Zschoch hat in der Buchhandlung Gondrom alle Hände voll zu tun, schließlich ist Lektüre immer noch ein Klassiker auf dem Gabentisch. "Wir sind zufrieden", bekundet sie. Mit der Sonntagsöffnung werde auch ein bisschen getestet, ob sich unter der Woche längere Öffnungszeiten lohnten. Das sei abhängig von der Annahme durch die Kunden. Keine Chance für "unendliche Öffnungszeiten" sieht hingegen Manfred Kurz. Dass er gleichwohl auch an diesem Sonntag hinterm Verkaufstresen in seinem Sportgeschäft steht, gehört für Kurz dazu. "Das machen wir gerne, zumal wenn Kunden aus vielen verschiedenen Regionen kommen, wie zum Weihnachtsmarkt." Der sei eindeutig ein Anziehungspunkt, findet auch Andrea Hessler bei Schuh Adolph und zieht ein positives Fazit: "Viel Betrieb, nette Kunden, da macht die Arbeit auch am Sonntag Spaß." Ein bisschen mehr weihnachtliche Stimmung auch in der Jüdenstraße wünscht sich hingegen Petra Töpfer und vor allem mehr Werbung für "eine wunderschöne Stadt", damit die Kunden nicht auswärts einkaufen. Wenn die Resonanz stimme, stehe sie gern am Sonntag im Geschäft. In Ulrike Siems hat die Boutique-Besitzerin eine Kundin, die das zu schätzen weiß. Als Selbständige habe sie wenig Zeit: "Für mich ist die Sonntagsöffnung eine gute Sache." Gelegentlich sonntags einen Einkaufbummel machen zu können, findet auch Michaela Utpatel in Ordnung, "aber eigentlich", so die Touristin, "sollte der Sonntag ein Familientag bleiben".

Bei Fahrrad Kralisch versucht man derweil, das eine mit dem anderen zu verbinden. Die Familie hat es sich bei Kaffee, Kräppelchen und Kerzenschein im Geschäft gemütlich gemacht und empfängt Besucher mit einer freundlichen Adventsstimmung. Viele Kunden hätten in den Tagen zuvor angerufen und sich nach der Sonntagsöffnung erkundigt, deshalb habe man sich selbstverständlich am verkaufsoffenen Sonntag beteiligt. Wenn viele Händler mitmachten, passe das auch. "Es muss aber eine Ausnahme bleiben", findet Dirk Kralisch, der befürchtet, dass im Endeffekt nur eine Verlagerung der ohnehin geplanten Einkäufe stattfindet. Gerade für kleine Familienbetriebe stehe dann der Mehraufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen. "Und schließlich ist Weihnachtszeit ja auch Familienzeit."