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Streit in Wörlitz Streit in Wörlitz: Betroffene bei Straßenbauplänen übergangen?

Von Andreas behling 11.05.2015, 21:12
Der Ausbau der Kreisstraße 2042 (Georg-Forster- und Lambsheimer Straße) in Wörlitz soll demnächst beginnen.
Der Ausbau der Kreisstraße 2042 (Georg-Forster- und Lambsheimer Straße) in Wörlitz soll demnächst beginnen. behling Lizenz

Wörlitz - Horst Schröter (SPD), Ortsbürgermeister von Wörlitz, ist Auffassungen entgegen getreten, dass im Vorfeld des Ausbaus der Kreisstraße 2042 (Georg-Forster- und Lambsheimer Straße) ungenügend über die Planungen zum Projekt informiert worden sei. „Ich weise darauf hin, dass es eben eine Kreisstraße ist. Folglich haben wir beim Straßenkörper nicht mitzureden“, sagte er der MZ. Zudem seien im Verlauf von zwei, drei Begehungen mit Andrea Tischer, der für die Kreisstraßen zuständigen Abteilungsleiterin in der Wittenberger Kreisverwaltung, Verabredungen getroffen worden.

Kombinierter Geh- und Radweg

Inhaltlich sei es auch darum gegangen, berichtete Schröter, dass die sechs Meter breite Straße beidseitig einen kombinierten Geh- und Radweg erhält. Das Parken von Fahrzeugen auf diesen Flächen soll künftig unterbleiben. „Sonst wird der Platz für Fußgänger und Radfahrer zu schmal“, so der Wörlitzer. Stattdessen ist vorgesehen, auf der Straße selbst Stellen zu kennzeichnen, die als Parkbuchten dienen. „Wir haben schon vor einiger Zeit gesagt, dass das der Verkehrsberuhigung förderlich ist“, erklärte der Ortsbürgermeister. Ihm zufolge gab es sehr wohl Absprachen, die nun umgesetzt werden.

„Unsere Forderungen wurden erfüllt. Die Ortschaftsräte waren informiert und wussten Bescheid“, unterstrich er. Horst Schröter reagierte damit auf Aussagen der Stadträtin Jana Pfeifer (SPD) im Bauausschuss. Die Griesenerin hatte beklagt, dass die Kommune es versäumte, größeren Einfluss auf die Gestaltung der Nebenanlagen zu nehmen. Nun sei es zu spät, um überhaupt noch etwas zu ändern. „Die Firma hat den Auftrag und fängt an, wenn es das Wetter erlaubt“, sagte sie. Schröter rechnet indes mit dem Baustart erst Ende Mai/Anfang Juni.

Bauamtsleiter Ronald Seebert („Wir streben eine Verkehrsberuhigung wie in der Neuen Reihe an.“) hatte dem Fachgremium erläutert, dass die Unterlagen zur Ausführungsplanung die Verwaltung in der ersten Märzwoche per Post erreichten. Ihnen sei zu entnehmen, dass im südlichen, in Richtung Griesen gelegenen Abschnitt der einseitige Gehweg erneuert werde. Auch bleibe die Versickerungsmulde erhalten. Neu sei hingegen deren Verbindung zum Straßenentwässerungskanal mit Hilfe von Überlaufschächten.

Seebert betonte ebenfalls, man habe über die Absichten des Kreises informiert. Eine Festlegung sei der Verzicht auf ein Planfeststellungsverfahren gewesen. Ferner habe der Ortsdurchfahrtsvereinbarung eine Kostenschätzung beigelegen. Auch Bürgermeister Uwe Zimmermann (Linke) will den Vorwurf, der Landkreis habe sich an der Stadt vorbei ein Projekt gebastelt, nicht im Raum stehen lassen.

Uneins über Verfahrensweise

„Ich habe nicht gesagt, dass es die schlechteste Lösung ist. Nur wurden die Bürger nicht gefragt. Und die, mit denen ich sprach, sind etwas erbost. Schließlich werden für die Nebenanlagen Straßenausbaubeiträge erhoben“, erwiderte Jana Pfeifer. Frank Torger (Linke) bedauerte, dass es im Vorfeld „sehr unglücklich“ gelaufen sei. Eventuell wäre ein Planfeststellungsverfahren - wie bei der Schlossstraße in Oranienbaum - von Vorteil gewesen. Zumindest gehöre es aber zum guten Ton, schätzte er ein, „den Partner besser zu informieren, wenn ich Gelände nutzen möchte“, das dieser besitze. Der stellvertretende Bürgermeister Lutz Planitzer (SPD) fand indes, sowohl der Wörlitzer Ortschaftsrat als auch der Ordnungsausschuss - letzterer speziell zur Frage des Parkens auf den Gehwegen - seien ausreichend einbezogen worden. (mz)