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Stadtmuseum im Zeughaus Stadtmuseum im Zeughaus: Und es bewegt sich doch bei Riemer-Sammlung

Von Irina Steinmann 19.12.2018, 10:42
Jetzt mit Karussell - Riemers Museum bzw. dessen Etage im Zeughaus
Jetzt mit Karussell - Riemers Museum bzw. dessen Etage im Zeughaus Alexander Baumbach

Wittenberg - Das also ist das „Karussell“. Drei Tage vor der Eröffnung des neuen Wittenberger Stadtmuseums strapaziert das künftige Herzstück von „Riemers Welt“ noch ein wenig das Vorstellungsvermögen des Betrachters. Aber das wird noch, verspricht Jan Wünsche von der Agentur Kocmoc, die das Museum konzipiert hat: Baldachin, bunte Lämpchen - dem gezimmerten Rund in Anthrazit und Weiß wird es an nichts fehlen, was ans späte 19. Jahrhundert und dessen Exotenausstellungen erinnern soll, Teil der Lebenszeit des Sammlers Julius Riemer (1880 bis 1958).

Jeweils ein natur- und ein völkerkundliches Objekt sollen auf dem Karussell einander gegenübergestellt werden und gemeinsam eine Geschichte erzählen, die riesige Schmuckmuschel wird etwa eine Rolle spielen, wohl auch der Elefantenfuß (der zum Papierkorb wurde) und Riemer selbst, als Bronzeplastik.

Vom ursprünglichen Plan, diese Objekte sich selbst drehen zu lassen, habe man zwar Abstand genommen, berichtet Andreas Wurda, Leiter der Städtischen Sammlungen; die Objekte, so habe man befürchtet, könnten Schaden nehmen.

Aber es bewegt sich doch, das Karussell, jedenfalls sein oberer Teil - sobald der Motor eingetroffen und eingebaut sein wird, was allerdings erst im Januar geschehen soll. Beeindruckend wird es sicher trotzdem schon jetzt, dies jedenfalls legen allein schon die raffiniert beleuchteten Vitrinen nahe, links die naturkundlichen, rechts die ethnologischen Sammlerstücke. Und über allem, in einer Ecke, ein riesiger Geier.

Das Museum wird an diesem Freitag um 18 Uhr eröffnet. Bis Mitternacht haben Wittenberger und Gäste an diesem Abend bei freiem Eintritt die Gelegenheit, sich die beiden neuen Ausstellungsetagen „Riemers Welt“ und „Streifzüge durch die Wittenberger Geschichte“ anzusehen und natürlich auch den bis dahin wiedereingerichteten ältesten Teil der Dauerausstellung, die „Kronjuwelen“ im Erdgeschoss.

Zur Eröffnung werden auch Führungen durch das Museum angeboten. Außerdem hält zum Auftakt, gleich nach der Begrüßungsrede des Oberbürgermeisters, der Ethnologe Nils Seethaler einen Vortrag. Der Berliner ist den Wittenberger Riemer-Freunden eng verbunden. Zu Beginn und später noch einmal musiziert die Wittenberger Hofkapelle.

Am heutigen Mittwoch ist übrigens Einsendeschluss für das Bilderrätsel, zu dessen Lösung die Stadt am Samstag anlässlich der Eröffnung aufgerufen hatte. Die Teilnahme sei sehr rege, hieß es bereits zu Wochenbeginn. Den Gewinnern winken eine Jahres- bzw. Monatskarten für das nun endlich fertiggestellte Haus.

Wer die Eröffnung am Freitag verpasst, muss sich nicht grämen: Auch am Samstag, 22. Dezember, sowie an den beiden Weihnachtsfeiertagen wird das Museum geöffnet sein: am 22. von 9 bis 17, am 25. und 26. Dezember erst ab 14 Uhr. Sonntagsruhe herrscht indes dann nach dem anstrengenden Eröffnungstag, am 23. Dezember. Bis auf weiteres gelten mangels neuer Satzung die alten Eintrittspreise: regulär zwei Euro für Erwachsene, Kinder zahlen 25 (drei bis sechs Jahre) bzw. 50 Cent (sechs bis 14 Jahre). (mz)