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Schüleraustausch in die USA Schüleraustausch in die USA: Für Sophie Förster wird ein Traum wahr

Von Rainer Schultz 20.07.2018, 10:50
Partner beim Parlamentarischen Patenschaftsprogramm: CDU-Bundestagsabgeordneter Sepp Müller, Schülerin Sophie Förster und Wittenbergs Bürgermeister Jochen Kirchner,
Partner beim Parlamentarischen Patenschaftsprogramm: CDU-Bundestagsabgeordneter Sepp Müller, Schülerin Sophie Förster und Wittenbergs Bürgermeister Jochen Kirchner, Thomas Klitzsch

Wittenberg - Am 12. November 2017, so erinnert sich die (noch) 15-jährige Sophie Förster aus Wittenberg, begann ihre große Glückssträhne mit einem Auswahlgespräch. Doch zuvor hatte Sophie die Website des Bundestags durchstöbert, um nach Möglichkeiten für ein Auslandssemester zu suchen. „Unter der Rubrik ’Internationales’ entdeckte ich das Parlamentarische Patenschaftsprogramm (PPP) für ein High-School-Jahr in den USA und ich dachte mir, versuch es doch einfach“, sprudelt ihre Schilderung nur so aus ihr heraus.

Sie kann es noch immer nicht fassen. Vom Glücksgefühl beseelt strahlt sie über das ganze Gesicht. „Ich darf ab dem 2. August für ein Jahr nach Amerika. Hurra“. Unter einigen Hundert Bewerbern schaffte sie die schwierige Hürden. Bis zum „Finalgespräch“ und die Auswahl für ihre Person wurde ihr jedoch noch so einiges abverlangt.

„Warum möchten Sie nach Amerika? Erzählen Sie etwas zu ihrer Person. Nennen Sie zehn Bundesstaaten der USA und zehn Bundesländer Deutschlands mit deren Hauptstädten!“ Dies seien nur einige Details aus dem Fragenkatalog zum Bewerbungsgespräch. All dies galt es natürlich in fließendem Englisch zu beantworten. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Sepp Müller – man darf ihn getrost als persönlichen Mentor von Sophie bezeichnen - half ihr daneben, so manche bürokratischen Stolperstein aus dem Weg nach Amerika zu räumen.

Wie darf man sich nun eine Gastfamilie vorstellen? Die Antwort lautet: Wichtig sind vor allem Humor, Neugier und Toleranz sowie die Bereitschaft den Gast als „Familienmitglied auf Zeit“ aufzunehmen. Es versteht sich - dies mit allen Rechten und Pflichten.

„Heute erhielt ich die Nachricht, dass ich bei einer Familie, einer allein erziehenden Mutter mit drei Kindern im Bundesstaat Louisiana, im Süden der USA für zehn Monate wohnen darf“, erzählt die Schülerin bei einem Treffen mit Sepp Müller und dem Wittenberger Bürgermister Jochen Kirchner am Donnerstag. In diesem Moment, bei diesen Worten möchte Sophie ihr Glücksgefühl mit allen Menschen teilen. Denham Springs heißt der kleine Ort – Heimat auf Zeit.

Für Bürgermeister Jochen Kirchner bleibt am Ende nur der Appell: „Denken Sie immer daran. Sie präsentieren ab August ihr Heimatland Deutschland und die Stadt Wittenberg. Sie sind Botschafterin auf Zeit. Machen Sie was daraus!“ Fast ein wenig staatstragend mit der USA und der deutschen Flagge präsentieren sich Sepp Müller, Sophie Förster und Jochen Kirchner zum abschließenden Foto.

Auf ihr Hobby das Tanzen wird Sophie, Schülerin am Luther-Melanchthon-Gymnasium, wohl vorerst verzichten müssen. Dafür warten in Amerika andere Sportarten auf sie. Vorträge über die Heimat, der kulturelle Austausch, die Präsentation der deutschen Kochkunst – all das zählt neben dem Highschool Besuch zu ihren Aufgaben. 8.30 Uhr beginnt der Schulalltag der meist erst gegen 17 Uhr endet.

Darin eingeschlossen sind viele Freizeitaktivitäten. In dem USA-Programm - diese Form der interkulturellen Begegnung gibt es übrigens bereits im 35. Jahr- ist auch gemeinnützige Arbeit, die - Community Service, genannt wird, angesagt. Dies soll zeigen, dass deutsche Austauschschüler auch auf diesem Gebiet etwas zu leisten vermögen.

Sepp Müller hat mit Sophie eine Vereinbarung getroffen: „Einmal pro Monat schickst du mir einen Bericht. Schließlich wollen wir auch wissen, wie dein Alltag aussieht.“ (mz)